Etwa eine Million für sie unbrauchbare Wafer hat Texas Instruments (TI) mittlerweile an Solarfabriken in Texas, Deutschland und Japan verkauft. Auch in Kanada, den USA und Spanien steigt die Nachfrage nach solchen Scheiben enorm an. Besonders kleine, neue Unternehmen haben einen großen Bedarf an den Siliziumscheiben. “Ich muss mich nicht nach Kunden umsehen. Die kommen von selbst”, freut sich Mike Hayden, Chef-Ingenieur bei TI. Seiner Ansicht kam man auf die Idee, weil man die Wafer umweltfreundlich entsorgen wollte.
Zunächst verkaufte der Chiphersteller seine unbrauchbaren Wafer in einer Art Garagenverkauf in der Nähe seines Hauptsitzes in Richardson, Texas, als Massenware nach Volumen – das Barrel für etwa 100 Dollar. Doch als die Nachfrage der Solarindustrie nach hoch reinem Siliziumsubstrat anstieg, begann TI seine für sie unbrauchbaren Wafer im großen Stil zu verkaufen.
Das Wort ‘unbrauchbar’ ist diesem Zusammenhang irreführend. Wafer bestehen aus hoch reinem, kristallinem Silizium. Doch nicht immer erfüllt ein Wafer nach seiner Herstellung die für die Chipherstellung erforderliche Reinheit oder physische Beschaffenheit. Trotzdem kann das Material dann noch problemlos für die Herstellung von Solarzellen genutzt werden. “Die meisten Wafer, die wir nicht verwenden können, sind durch zu häufige Politurprozesse zu dünn geworden, um noch die integrierten Schaltkreise aufzunehmen”, so Hayden. Doch auch wenn sie keine Stromkreise beinhalten, können sie direkt ohne weitere Produktionsschritte von der Solarindustrie weiterverarbeitet werden.
Derzeit erzielt TI mit diesen Wafern bereits einen Umsatz von acht Millionen Dollar. Als nächstes will TI auch unbrauchbares Silizium aus seinen Test- und Konfektionierungszentren dem Recycling-Programm zuführen. Darüber hinaus forscht man daran, wie man das Silizium aus dem Reinigungswasser des Herstellungsprozesses extrahieren und recyceln kann.
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