Das zeigen nicht zuletzt Kooperationen zwischen Zend und IBM, Oracle oder SAP, so Gaylord Aulke, Professional Services Director bei Zend im Gespräch mit silicon.de. Vor allem in mittelständischen Betrieben zeige sich, dass beispielsweise Websphere von IBM nicht immer die geeignetste Lösung sei.
“Wir sprechen derzeit mit einer Bank, die explizit nach einer PHP-Anwendung gefragt hat”, erklärt Aulke. Bislang seien es vor allem Banken gewesen, die Java nachgefragt hätten. Aulke hatte mit dem Unternehmen 100 Days, das im September 2006 von Zend gekauft wurde, mit Java-Programmierung begonnen. Auch das zeige, dass PHP nun einen gewissen Reifegrad erreicht habe und eine Alternative zu Java sein könne.
“Mit PHP kommt man gerade im Web-Umfeld wesentlich schneller zu verwertbaren Ergebnissen”, kommentiert Aulke. So biete diese Sprache bereits viele Funktionen, die sich zwar auch mit Java abbilden lassen, jedoch würden dann oft teuere oder aufwendige Zusatz-Tools nötig.
Zend verdient Geld mit dem Vertrieb der kommerziellen Laufzeitumgebung sowie ‘Applikations-Server’ Zend Platform und dem Entwicklertool ‘Zend Studio’. Nachdem das Unternehmen seit Februar 2007 mit Platform 3.0 vor allem die Performance auf Microsoft-Servern deutlich verbessern konnte und Funktionen wie ein Monitoring von Anwendungen, Content Caching, ein Configuration Management oder eine Integration des quelloffenen Business-Intelligence-Tools BIRT eingeführt hat, will das Unternehmen die IDE (Integrated Development Environment) Zend Studio “früher oder später” in einer Eclipse-Version herausbringen.
“Die Eclipse-Version wird aber nicht den Funktionsumfang bieten, den die kommerzielle Version von Studio mitbringt”, schränkte Jürgen Langer, Marketing Direktor bei Zend, ein.
Doch damit nicht genug, Zend hegt bereits weitere Pläne: Die Entwicklerplattform soll an Technologien wie Ajax oder Flash angenähert werden: “Ich freue mich, dass Adobe seine Entwicklungsumgebung Flex freigegeben hat. Hier hat Microsoft mit Silverlight etwas Positives bewirkt, sonst wäre Adobe ewig auf Flex sitzen geblieben”, mutmaßt Aulke. Auch wenn sich bestimmte Funktionen überlappen “widersprechen sich PHP und Flash nicht unbedingt”, erklärt Aulke.
Adobes Flash und Flex oder auch Ajax-Technologien sieht er bei Web-2.0-Anwendungen oder so genannten Rich Interaktive Applications (RIA) eher auf dem Client. Die Request dieser Client-Logik würde dann auf dem Server von einer PHP-Anwendung verarbeitet werden. “Wir wollen künftig solche Web-2.0-Anwendungen adressierbarer machen”, erklärt Aulke.
Dazu benötige man aber Schnittstellen. Derzeit müssten diese noch bei jeder Anwendung manuell über JavaScript verbunden werden. Das Ziel für Zend jedoch sei es, über Bibliotheken in Zend Framework und Zend Studio bestimmte vordefinierte Elemente, wie etwa eine Dropdown-Box den Entwicklern zur Verfügung zu stellen.
Letztendlich funktioniere das aber nur mit zwei Frameworks. Eines müsse auf dem Server, das andere auf dem Client laufen und diese müssen einander angepasst werden. Es gibt also in Zukunft offenbar noch viel zu tun, um Funktionen, die auf dem Client längst schon Realität sind, auch in einer offene Web-Umgebung umsetzen zu können. Derzeit habe jedoch die Arbeit an Eclipse Vorrang, schränkt Langer ein.
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