Laut Bericht gab es diese Gespräche bereits vor einigen Monaten, sie seien jedoch an den Preisvorstellungen von Yahoo gescheitert. Die Marktkapitalisierung der Internetfirma liegt laut Aktienkurs bei 38 Milliarden Dollar, bei einer Übernahme hätten rund 50 Milliarden fällig gewesen sein sollen.
Der Monopolist sieht sich im Zugzwang, nachdem einige für seine Expansion im Internet notwendige Übernahmen gescheitert waren. Zuletzt hatte Google die Schlacht um den Spezialisten für Internet-Webung Doubleclick für sich entscheiden können. Google war bereit, 3,1 Milliarden Dollar auf den Tisch zu legen, Microsoft hatte sich während der Auktion bei der Marke von 2 Milliarden zurückgezogen.
“Sie sind es langsam leid, links liegen gelassen zu werden”, zitiert die Zeitung einen Banker, der angeblich zuletzt mit dem Microsoft-Management gesprochen hat. Microsoft sei nach seiner Aussage jetzt eher bereit, über eine teure Übernahme Boden gut zu machen.
An der Börse schenkt man der Meldung offenbar Glauben: Die Aktie legte in Europa um rund 16 Prozent auf über 24 Euro zu.
Unterdessen wird in der US-Presse und unter Analysten darüber spekuliert, wie ein solcher Deal aufgesetzt werden könnte und ob er überhaupt eine Chance hätte zustande zu kommen.
Ein Szenario sieht vor, dass Microsoft sich mit nur einer Beteiligung und mit der Rolle des Technologielieferanten begnügt, während es gleichzeitig die eigenen Online-Aktivitäten bei Yahoo unterbringt. Das andere Szenario wäre ein kompletter Kauf oder eine Fusion mit Yahoo.
Für letzteres müsste Microsoft allerdings Widerstände und Verluste mit einkalkulieren. Zum einen wird Yahoo-Gründer Jerry Yang nachgesagt, dass er nicht gerade ein Freund von Microsoft und dessen Produkte ist. Zum anderen sei zu befürchten, dass es unter den 12.000 Yahoo-Angestellten zu einem Massen-Exodus kommen könnte.
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