Wie andere Provider auch hechelt Verizon Business vor allem dem Konkurrenten AT&T hinterher. Der hat in Sachen Sicherheit seit Jahren die Nase vorn, und die Verizon-Akquisition von NetSec, einem Anbieter netzbasierter Sicherheitslösungen im Januar 2005, konnte daran nichts wesentliches ändern.
Das sieht jetzt anders aus, wie Ovum-Analyst Jan Dawson findet. Cybertrust sei ein großer Fang, aus mehreren Gründen. Einmal sei der Security-Spezialist global aufgestellt, während NetSec sich ausschließlich auf dem US-Markt tummele. Cybertrust kann auf mehr als 800 Mitarbeiter verteilt auf 30 Büros in Europa, Asien und die USA blicken. Für Sicherheitsansprüche sei das ganz wichtig, so Dawson, agierten doch viele Unternehmen weltweit und müssten rund um die Uhr ein sicheres Netzwerk zur Verfügung haben.
Zum anderen bringe die Übernahme auch technisch eine Menge mit. Vor allem die Managed Security Services haben es Verizon wohl angetan. Zu denen zählen Identity Management, Vulnerability/Threat Management, Security-Zertifizierungsprogramme und eine Reihe weiterer Sicherheitsfunktionen, die Verizon seinen Kunden bislang nicht habe anbieten können. Jetzt müsse noch die Integration geschafft werden. Und das sei eine der schwierigsten Aufgaben, glaubt der Ovum-Analyst.
Denn gelingt dies nicht, wäre der gesamte Deal überflüssig und das Rennen mit AT&T verloren. Ein Grund nämlich, warum AT&T so gut dastehe sei der Umstand, dass der Provider sein Sicherheitskonzept in das Netzwerk integriert habe. Netzwerk-basiert sei das Security-Portfolio von Cybertrust aber gerade nicht und die Herausforderung werde nun sein, die Cybertrust-Lösungen überzeugend in der Web-Infrastruktur unterzubringen.
Und noch eine Hürde müsse Verizon nehmen: Immerhin geht Cybertrust nicht in Verizon auf, sondern will weiterhin Sicherheitslösungen entwickeln, die mit dem Verizon-Kundenstamm auf eine bereitere Basis gestellt werden können. Cybertrust kooperiert unter anderem mit Orange Business Services, British Telecom und Vanco. Denen werde es sicherlich schwer fallen, Dienstleistungen von einem Mitbewerber zu kaufen, vermutet Dawson. Verizon hat aber bereits betont, die Partnerschaften fortzuführen. Die Rivalen zu ärgern sei nicht der Grund für die Übernahme gewesen, ist der Experte überzeugt.
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