“Microsoft verletzt sehr wahrscheinlich mehr Patente als Linux”, schmettert er in der US-Presse. Würde man den Source Code von Windows einmal genau so kritisch unter die Lupe nehmen wie man es mit Linux macht, könnte sich der Gates-Konzern richtig gute Anwälte suchen.

Der Grundstein für jedes Betriebssystem sei schon Ende der 60er Jahre gelegt worden. “IBM hält wahrscheinlich Tausende dieser grundlegenden Patente”. Würde man es darauf ankommen lassen, zöge Microsoft mit Sicherheit den Kürzeren.

Für den aktuellen Fall hat Torvalds einen Vorschlag. Microsoft solle alle mutmaßlich verletzten Patente benennen, damit eine mögliche Urheberrechtsverletzung vor Gericht überprüft werden könne. Das hatten auch schon andere aus der Linux-Fangemeinde gefordert. Sollte an den Anschuldigungen wirklich etwas dran sein, würden sich Open-Source-Entwickler sofort an die Arbeit machen und den Code neu schreiben.

“Die angeblichen Verletzungen öffentlich zu machen, würde die Verteidigung erleichtern und zeigen, dass Linux gegen keine Patente verstößt – schon gar nicht gegen die schlechten”, so Torvalds. Im Interview mit dem Magazin Fortune hatte Microsofts Chefjustiziar Brad Smith Anfang der Woche behauptet, freie und Open-Source-Software verletzte insgesamt 235 Patente. Allein der Linux-Kernel verstoße gegen 42 Patente, die von Microsoft gehalten würden.

Die Open-Source-Gemeinde läuft seither Sturm und glaubt, die wahre Intention hinter dem Microsoft´schen Vorstoßes erkannt zu haben. In Wahrheit wolle Redmond nämlich alle Open-Source-Anbieter in Lizenzverträge zwingen. Das habe mit Novell funktioniert und nun sollen andere nachziehen. Red Hat führt da sozusagen die Opposition an und weigert sich standhaft, mit Microsoft in dieser Hinsicht zu kooperieren.

Silicon-Redaktion

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