“Wir haben unseren Anwendern zugehört und sie haben uns erklärt, dass sie Wahlmöglichkeiten bevorzugen”, erklärte Tom Robertson, General Manager für Interoperabilität und Standards bei Microsoft.
Daher habe sich der Konzern für eine Aufnahme des ISO-Standards Open Document Format in die Liste des American National Standards Indstitute (ANSI) stark gemacht, wie Microsoft selbst mitteilt.
Microsoft, das sich lange gegen ODF gewehrt hat, bricht sich mit dieser Wahl allerdings keinen Zacken aus der Krone. So erklärt Robertson, dass der konkurrierende Standard ECMA-376 ‘Office Open XML‘ schließlich ganz andere Aufgaben und Bereiche abdecke als der offene Konkurrent. ECMA ist eine Abkürzung für European Computer Manufacturers Association.
Ganz ohne Hintergedanken scheint Microsoft diesen Schritt jedoch nicht zu tun. Das Reglement der International Organization for Standardization (ISO) legt fest, dass für jeden technischen Bereich nach Möglichkeit nur ein einziger Standard existieren solle. Als ISO-Standard ist ODF dem Microsoft-Pendant zuvorgekommen. Das Votum, ODF auch als US-Standard anzunehmen, ist für Microsoft also kein allzugroßer Schaden
Nun versucht Microsoft jedoch den beiden konkurrierenden Standards anderen Aufgaben zuzuschreiben. Office Open XML könne zum Beispiel dem Anwender möglichst große Rückwärtskompatibilität ermöglichen. Damit würde es auch andere Aufgaben abdecken als ODF.
Für Microsoft steht auf der anderen Seite jedoch der öffentliche Markt in den USA auf dem Spiel. Immer mehr Verwaltungen fordern offene Formate oder evaluieren deren Einsatz. Nach der Zertifizierung durch das ECMA-Gremium hat Microsoft durchsetzen können, dass Office Open XML im Schnellverfahren durch ISO standardisiert werden kann. Eine Entscheidung bei ISO über Office Open XML wird für den September 2007 erwartet.
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