Dell verdient gut – und entlässt zehn Prozent
Dell hat Analysten mit positiven Quartalszahlen überrascht.
Gleichzeitig kündigte das Unternehmen an, weltweit 8800 Arbeitsplätze zu streichen. Der Abbau soll innerhalb der nächsten zwölf Monate erfolgen, betroffen sind rund zehn Prozent der Mitarbeiter.
Dell präsentierte jetzt die Bilanz des ersten Quartals, die Analysten positiv überraschte. CEO Michael Dell versucht seit seinem erneuten Amtsantritt als CEO, dem Konzern zu einer positiven Entwicklung zu verhelfen. So wird mit dem Direktverkauf über Händler ein neuer Vertriebsweg beschritten. Ein Vertrag mit der US-Supermarktkette Wal-Mart wurde bereits unterzeichnet.
“Sollte es zu Reklamationen kommen, gibt es dann einen direkten Ansprechpartner, an den sich der Kunde wenden kann”, sagte dazu Hans Engel, Analyst der Wiener Erste Bank. Das neue Vertriebsmodell sei im Hinblick auf die bislang hohen Versandkosten des Direktvertriebs sinnvoll. Der Kunde könne leichter zufrieden gestellt werden, Hin- und Rücksendungen der Produkte entfielen.
In Dells Ergebnissen des ersten Quartals sieht Engel eine Bestätigung für die erfolgreiche Restrukturierung des Konzerns. “Wichtig ist, dass das Unternehmen operativ die Kurve kriegt.” Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2007/08 konnte das Unternehmen seinen Umsatz leicht steigern. Dieser lag bei 14,6 Milliarden Dollar (10,8 Milliarden Euro) – nach 14,2 Milliarden Dollar im Vergleichsquartal des Vorjahres.
Das operative Ergebnis betrug 759 Millionen Dollar (2006: 762 Millionen Dollar). Damit übertraf der PC-Hersteller die Erwartungen der Analysten, die mit einem Umsatz von 13,95 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Der leichte Rückgang des operativen Ergebnisses sei derzeit nicht ausschlaggebend, so Engel. “Das große Bild ist wichtig.” Gründe für das Umsatzwachstum waren nach Angaben des Konzerns ein Rückgang der Komponentenkosten sowie höhere durchschnittliche Verkaufspreise der Produkte.
Welchen Betrag der Konzern durch den Stellenabbau einsparen will, wurde nicht bekannt gegeben. Auch über die betroffenen Geschäftsbereiche oder Regionen wahrt man bislang Stillschweigen. Die Analysten von Sanford C. Bernstein rechnen mit einem Einsparpotenzial von rund 600 Millionen Dollar, berichtete das Wall Street Journal.