Europas IT-Service-Anbieter sind globale Hinterbänkler
Europäische IT-Service-Anbieter setzen verstärkt auf den Ausbau ihrer Global-Delivery-Fähigkeiten.
Das ist ein Ergebnis der Studie ‘Buyers Take Note: Europe’s Providers Lag In The IT Services Global Delivery Arms Race’. Der Marktforscher Forrester hat dafür sechs führende europäische IT-Service-Anbieter hinsichtlich ihrer Nutzung so genannter Low-Cost-Offshore- und Nearshore-Angebote untersucht.
Während die Umsätze indischer und anderer Offshore-IT-Service-Unternehmen ständig wachsen – wobei die Gewinnspannen nicht selten 30 Prozent erreichen – versuchen europäische Unternehmen wie Capgemini, Atos Origin, T-Systems und LogicaCMG dieser Bedrohung durch so genannte ‘Global Delivery Models’ (GDM) zu entgegnen, so Forrester.
Zwar sei Capgemini mit der Übernahme von Kanbay der europäischen Entwicklung einen Schritt voraus, dennoch behaupteten internationale Anbieter wie IBM und Accenture sowie indische Markführer wie TCS und Infosys ihre Global-Delivery-Führung gegenüber Capgemini und den anderen europäischen Anbietern.
Capgemini verfüge aufgrund seiner Low-Cost-Nearshore- und Offshore-Services über fast 50 aktive Kunden in Europa. Dem gegenüber ständen die Top-Drei der indischen GDMs: Infosys, TCS und Wipro. Diese könnten mit jeweils 130 bis 230 europäischen Kunden aufwarten, mit denen sie oft auf einem viel substantielleren Geschäftsniveau arbeiteten.
Die Studie ergab zudem, dass Siemens und Capgemini – die jeweils über einen Personalbestand von 20 beziehungsweise 18 Prozent in Niedriglohnländern wie Polen und Indien verfügen – die Spitze der europäischen Unternehmen bilden. Das Gros der Befragten erwartet, dass sich ihr Offshore-Personalbestand in diesem Jahr nahezu verdoppeln wird.
“Kein europäisches Unternehmen erreicht derzeit einen kompletten globalen Delivery-Ansatz, in dem die Arbeit auf Niederlassungen in aller Welt nach den Prinzipien verteilt wird: höchster Wert für Kunden, beste Verfügbarkeit der Ressourcen zum besten Preis und weitere ähnliche Faktoren”, kommentierte Andrew Parker, Forrester Vice President.