In einer Anhörung vor dem amerikanischen Kongress hat Google daher verlangt, mehr so genannte H-1B Visa und Greencards bereitzustellen.
Auf Grund der derzeitigen Knappheit von H-1B Visa musste das Unternehmen bereits 70 qualifizierten ausländischen Aspiranten für offene Stellen absagen. “Innerhalb von Google gibt es unzählige Beispiele für den Erfolg ausländischer Arbeitskräfte, viele haben eine entscheidende Funktion in unserem Konzern und waren an der Entwicklung revolutionärer Produkte beteiligt”, sagte Googles Personalmanager Lazlo Bock bei der Anhörung vor dem Kongressausschuss.
“Acht Prozent von Googles Belegschaft sind Inhaber eines H-1B Visums und repräsentieren 80 verschiedene Länder der Welt. Ohne diese Mitarbeiter werden wir nicht in der Lage sein, die nächste Generation von Gmail (in Deutschland Googlemail) oder Google Earth zu entwickeln. Doch nicht nur Google ist von diesen Visa abhängig, auch Intel, Ebay, Yahoo und Sun sind auf diese qualifizierten Immigranten angewiesen”, erklärt Bock den Unternehmensstandpunkt.
Auch die schnelle Bewältigung der Rückstände für Anträge auf eine permanente Aufenthaltsgenehmigung, die Greencard, fordert der Suchmaschinenbetreiber vom Kongress ein. “Das bisherige Versäumnis, den im Ausland geborenen Mitarbeitern von US-Firmen eine permanente Aufenthaltsgenehmigung auszustellen, führt bei Zigtausenden an hoch qualifizierten Fachkräften zu beruflichen und privaten Warteschleifen von vielen Jahren”, beklagt Bock.
“Google selbst hätte es ohne den Mitbegründer Sergey Brin, der im Alter von sechs Jahren mit seinen Eltern aus der damaligen Sowjetunion in die USA geflohen ist, wohl nie gegeben”, macht Bock deutlich. Bock selbst ist 1970 mit seiner Familie vor den Kommunisten aus Rumänien in die USA geflohen. Seine Mutter, die bei der Anhörung sichtlich ergriffen hinter ihrem Sohn saß, gründete nach der Flucht eine Unternehmensberatung in Kalifornien.
Die Abgeordnete der Demokraten aus Kalifornien Zoe Lofgren unterstützt Googles Begehren. “Gerade im Hightech-Sektor sind die USA auf schlaue Köpfe aus aller Welt angewiesen, um im globalen Wettbewerb mithalten zu können”, so Lofgren.
Doch nicht alle Politiker sind bereit, das Vorhaben uneingeschränkt zu unterstützen. Einige Demokraten fragen, ob Google genug getan hat, um qualifizierte Amerikaner, vor allem Afro-Amerikaner, zu rekrutieren. “Bevor der Kongress sich den Forderungen Googles voll widmen kann, muss zunächst die Frage geklärt werden, was mit den 12 Millionen illegalen Einwanderern im Land geschehen soll”, betont Steve King, republikanischer Abgeordneter aus Iowa. Er unterstützt ein Punktesystem, um die am besten qualifizierten Immigranten in die USA zu lassen.
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