Der UHF-Frequenzbereich liegt zwischen 500 MHz und 800 MHz und ist damit wesentlich geringer als das 2,6- beziehungsweise 5,8-GHz-Band, das gegenwärtig in ganz Europa für Wimax geplant ist. Doch gerade darin liegt laut Reding der besondere Vorteil von UHF, da die geringere Frequenz wesentlich größere Zellen erlaubt.
Die plötzliche Verfügbarkeit dieses Bandes ist durch die Umstellung von Analog- auf Digital-TV entstanden. Reding nennt diese Verfügbarkeit des Spektrums eine “digitale Dividende”, die es nur einmal innerhalb einer Generation gibt. “Wir müssen diese Dividende nutzen, um die nach wie vor in Europa bestehende digitale Kluft zu verringern”, lautet ihre Forderung.
Hohe kabellose Breitband-Geschwindigkeiten mit geringen Preisen erfordern mehr Frequenzen in einem Bereich, der hohe Übertragungsraten bietet – so wie es mit dem UHF-Band möglich ist. “Die Politiker müssen sich dieser digitalen Dividende annehmen und Platz für eine kabellose Breitbandübertragung im UHF-Spektrum erschließen”, sagte Reding in Richtung der politischen Entscheidungsträger. Die digitale Dividende schaffe die einmalige Möglichkeit, die digitale Kluft gegenüber den ländlichen Regionen in Europa zu verringern.
Außerdem möchte sie mehr Wettbewerb, mehr Service und mehr Auswahlmöglichkeiten für die Kunden. Aber dies müsse auf der Basis des öffentlichen Interesses geschehen. “Ich glaube, Auktionen, bei denen nur die zahlungskräftigsten Firmen Frequenzen erwerben können, sind sinnlos. Wir müssen Investitionen und den Wettbewerb fördern, um kostengünstige Breitbanddienste für alle zugänglich zu machen.”
In Großbritannien arbeitet die zuständige Telekommunikationsbehörde bereits daran, die Frequenzen im UHF-Bereich zu bündeln, um deren Benutzung durch verschiedene Technologien möglich zu machen, sobald die Übergangsphase abgeschlossen ist. In den USA wird Wimax jetzt in neun Städten im Nordosten eingesetzt, und zwar in Boston, New York, Philadelphia, Washington DC, Baltimore, Pittsburgh, Buffalo, Richmond und Cincinnati.
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