Mit dem Entwurf ist der Bitkom (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien) unzufrieden. Der Verband hat bereits drei Stellungnahmen zur SAGA-Version 4.0 veröffentlicht – sieht seine Argumente jedoch immer noch unzureichend berücksichtigt.
So habe man Stellung gegen die Festlegung von Produkten oder produktnahen Technologien in SAGA bezogen, hieß es. Eine Festlegung auf bestimmte Technologien beschränke das technische Lösungsspektrum. Auch eine Bestimmung von Technologien, mit denen offene Standards in E-Government-Anwendungen zu implementieren sind, sei zur Herstellung von Interoperabilität nicht erforderlich.
Die geplanten Vorgaben von SAGA 4.0 engten zudem den Kreis der potentiellen Produkte ein. Bei Ausschreibungen, die aufgrund der Vorgaben von SAGA nur eine bestimmte Technologie zulassen, könnten Produkt- und Herstellerneutralität gefährdet sein.
Werde SAGA wie geplant umgesetzt, verbaue das dem Mittelstand die Chancen bei Ausschreibungen. Der Umfang und die Komplexität des SAGA-Dokuments überfordere mittelständische Anbieter. Die Verwaltungen brauchten kurze und pragmatische Hilfestellungen für die Anwendung von SAGA. Unklare, technologische Detailvorgaben führten jedoch zu pauschalen, wenn nicht sogar übertriebenen Anforderungen.
Die mit SAGA 3.0 eingeführte neue Definition offener Standards weiche zudem von der Sicht der internationalen Standardisierungsorganisationen ab. Eine spezifisch deutsche Definition offener Standards sei nicht im Interesse der deutschen Wirtschaft, kritisierte der Branchenverband. Die ausführliche Stellungnahme ist online verfügbar.
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