Es fing alles so schön an: Google launchte mit ‘Checkout’ ein Online-Handels- und Bezahlsystem. Ebay besitzt aber bereits mit ‘Paypal’ etwas in der Art. Ebay-Händler sind aber nicht betriebsblind, lesen auch mal Zeitung, und so gehen Informationen über alternative Technik offenbar nicht spurlos an ihnen vorüber – und schon fing der Ärger an.
Ebay hatte so viele von Paypal zu Checkout abgewanderte professionelle Händler zu beklagen, dass dem Konzern jetzt nichts mehr übrig blieb als eine Verzweiflungstat, wie wir sie bei Staaten wie China und dem Jemen sehr, sehr ungern sehen. Ein striktes Verbot, Checkout einzusetzen, wurde ausgesprochen. Es sollte dort helfen, wo simple Überzeugungsarbeit vielleicht einfach zu anstrengend geworden war. Google konterte mit einer Party. Das besondere daran: Sie sollte in der Stadt steigen, wo gerade eine Ebay-Händlerkonferenz lief, sie richtete sich laut Einladungs-Blog an genau diese Klientel und packte sie bei ihrer Ehre.
Sie sollten sich doch, als selbstbestimmte Händler, nicht von Ebay vorschreiben lassen, welches Transaktionssystem sie einzusetzen hätten, sondern frei wählen und sich für das bessere (suggeriert: das von Google) entscheiden. Diese “Anti-Ebay-Party” wurde groß beworben. So groß, dass Ebay Wind davon bekam und postwendend alle Anzeigen bei Google – inklusive der lukrativen Banner und Ads bei Google Adwords – stornierte. Nach einer kurzen Rechenpause, so meldete die US-Presse, hat sich Google entschlossen, die Party abzublasen. Ebay zeigt sich aber bisher verstockt und will seine Anzeigen nicht wieder schalten. Damit fällt der Vorhang nach dem ersten Akt eines Rosenkriegs zwischen zwei der weltgrößten Konzerne.
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