Im stetigen Rennen um Marktanteile scheinen AMDs Karten derzeit nicht mehr ganz so gut, wie es schon einmal der Fall war. Auch Börsenanalysten gehen mittelfristig von Verlusten beim AMD-Papier aus.
Intel hat mit neuen und verbesserten Xeon-Modellen die zügige Verbreitung von AMDs Opteron eingedämmt. Nun setzt der Intel-Konkurrent AMD alle Hoffnung auf den Native-Quadcore-Chip Barcelona. Mit diesem Modell will AMD den Preisverfall seiner Serverchips aufhalten, der dem Unternehmen in diesem Jahr besonders hart zugesetzt hat.
Doch ein guter Absatz von Barcelona, dessen Release im dritten Quartal erwartet wird, dürfte nicht ausreichen um die tiefer gehenden Probleme von AMD zu bewältigen. An erster Stelle steht hier der harte Konkurrenzkampf mit Marktführer Intel. Intel initiierte letztes Jahr einen Preiskampf, um ältere Prozessoren vor dem Start des neuen Mehrkern-Prozessors auf den Markt zu werfen. Während Intel durch die Integration von zwei Dual-Core-Chips eine schnelle Lösung für ein Quad-Core-Design wählte, entschied sich AMD für ein komplexes Neudesign bei dem alle vier Prozessorkerne auf einer Basis untergebracht sind.
IT-Analysten glauben zwar, dass Barcelona Intels Prozessor-Generation Clovertown bei der Leistung überbieten wird, doch Intel hat bereits eine zweite Generation Quad-Core-Prozessoren für das vierte Quartal 2007 in der Pipeline. Zudem wird Intel im nächsten Jahr einen Prozessor herausbringen, der dem AMD-Erfolgsmodell Opteron sehr stark ähnelt. Diese, Nehalem genannte Generation, soll AMDs seit 2003 anhaltende Marktführerschaft in diesem Bereich endgültig brechen. “AMD muss sein Produktportfolio dringend abrunden, sonst verlieren sie die ursprünglich hart erkämpften Marktanteile wieder”, meint Jim McGregor, IT-Analyst bei Instat.
Um die Wende zu schaffen, braucht AMD vor allem auch Geld. Das liegt bekanntlich nicht auf der Straße, so dass Hector Ruiz gezwungen ist, deftige Sparmaßnahmen zu implementieren. Bereits im April kündigte er an, die Kostenstruktur einer weit reichenden Prüfung zu unterziehen. Verschiedene Optionen, darunter Outsourcing und neue Partnerschaften, stehen zur Debatte.
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