Joomla, ehemals Mambo, streitet um Lizenzen
Entwickler des weit verbreiteten Content Management Systems (CMS) Joomla, ehemals Mambo, sind der Ansicht, dass einige proprietäre Erweiterungen des Systems unter der General Public License (GPL) zu lizenzieren seien.
Die Begründung ist, dass sie die Erweiterungen des CMS als abgeleitetes Werk im Sinne der GPL ansehen. Die Anbieter lehnen diese Sichtweise jedoch ab.
Wie Mambo hat auch Nachfolger Joomla proprietäre Erweiterungen zugelassen. 2005 war das Joomla-Team zwar bei der GPL geblieben, hatte die Erweiterungen aber explizit erlaubt. Noch 2006 hatte es bei Diskussionen über die Lizenz der kommenden Version 1.5 von Joomla geheißen, dass Entwickler ihre Erweiterungen nicht unter der GPL veröffentlichen müssten.
Nun hat das Joomla-Team die Entwickler aber in einer Stellungnahme mit angehängter Lizenz-FAQ darum gebeten, ihren Code freiwillig unter der GPL zu lizenzieren. Kleine GPL-Verletzungen brächten das Risiko mit sich, dass man auch gegen unerwünschte GPL-Verletzungen wie Codeklau nicht erfolgreich vorgehen könne. Man könne keine Version mehr veröffentlichen, die eine Ausnahmeregelung für proprietäre Komponenten enthält.
Die in der Joomla Commercial Developer’s Alliance zusammengeschlossenen Anbieter zeigten sich in einem Brief enttäuscht. Sie hätten darauf vertraut, dass sie vor Lizenzstreitigkeiten geschützt seien. Nur unter dieser Voraussetzung seien die zahlreichen kommerziellen Erweiterungen entstanden. Die Stellungnahme geht einher mit dem Aufruf, den Code für die 1.0.x-Serie zu entwickeln und somit der Forderung für die 1.5er-Version aus dem Weg zu gehen.