Ebay jagt Betrüger in Rumänien
Monatelang hat eine Ebay-Taskforce gegen Online-Betrug in Rumänien Nachforschungen angestellt.
Diese führten jetzt zu mehreren hundert Verhaftungen. Die Betrüger in Rumänien arbeiten immer nach dem gleichen Schema. Sie kontaktieren speziell die Bieter, die knapp eine Versteigerung verloren hatten.
“Die Betrüger konnten genau sehen, wenn jemand knapp verloren hat und wieviel er bereit war für den Artikel zu bezahlen”, sagt Matt Henley von Ebays Taskforce. Die Betrüger hätten mit diesen Nutzern Kontakt aufgenommen und ihnen eine zweite Chance angeboten.
Ziel war es, die ahnungslosen Anwender von der Ebay-Seite und von den dortigen Sicherheitsvorkehrungen wegzulocken. Um an die Email-Adressen der Nutzer zu kommen, kombinierten die Kriminellen den Ebay-Namen mit einer E-Mail-Adresse eines viel genutzten Providers, wie beispielsweise Yahoo oder Hotmail.
Trotz der aktuellen Festnahmen gilt das Problem noch lange nicht als gelöst. Der Internet-Betrug in Rumänien hat solche Ausmaße angenommen, dass Ebay ein Team aus Anwälten und System-Spezialisten zusammengestellt hat, das zusammen mit den Opfern und der rumänischen Regierung Lösungen zur Eindämmung ausarbeiten soll.
Verschärft wird das Problem in Rumänien durch die Diskrepanz zwischen dem PC-Know-how der Jugend und dem der Ermittlungsbehörden. “Die 25 bis 30-Jährigen sind die intelligentesten Kriminellen, denen wir jemals begegnet sind. Gleichzeitig haben die Gesetzeshüter noch nie einen Computer benutzt”, sagte Henley.
Der Polizei mangelt es an Internet-Verbindungen und Computern. “In manchen kleinen Städten benutzen die Polizisten die gleichen Internet-Cafes wie die Kriminellen. Das machte uns besonders Sorge”, beschreibt Henley die Verhältnisse. Um hier Abhilfe zu schaffen, stattet Ebay jetzt die rumänische Polizei mit Internet, Computer und digitalen Kameras aus.