Vietnam will Outsourcing-Standort werden
Honda und Intel sind schon in Vietnam vertreten und der Personaldienstleister Harvey Nash sieht für diesen Standort eine Zukunft als beliebtestes Land für Outsourcing in Asien voraus.
Laut Angaben Harvey Nash, die selbst kürzlich erst das Recruitment-Unternehmen Silkroad in Ho-Chi-Minh-Stadt aufgekauft hat, wird Vietnam für Outsourcing in den nächsten fünf Jahren sogar attraktiver als China oder Indien werden. Tatsächlich hat Vietnam das am schnellste wachsende Bruttosozialprodukt gleich nach China und ist das drittgrößte Offshore-Service-Ziel in Südostasien.
“Durch das junge und zunehmende IT-Personal, niedrige Kosten und hohe Ansprüche an die Software-Entwicklung wird Vietnam in den nächsten Jahren zu einem beliebten Outsourcing-Standort”, erklärte Silkroad Geschäftsführer Marc Voss. Die Zahlen geben Voss Recht: In Vietnam graduieren jährlich 80.000 Studenten mit einem Informatikabschluss und jedes Jahr werden es um 9000 mehr. Generell sind Naturwissenschaften in Vietnam beliebt: 83 Prozent aller Diplomanden sind in einem naturwissenschaftlichen Studiengang eingeschrieben. Von den 84 Millionen Einwohnern Vietnams sind mehr als die Hälfte unter 25 Jahren alt.
Da ist es nicht verwunderlich, dass die Firmen Honda Motor und Intel bereits ihre IT-Services nach Vietnam ausgelagert haben.
Der Co-Autor des Buchs ‘Global Services: Moving to a level playing field’, Mark Kobayashi-Hillary, bemerkt allerdings, dass Vietnams Wachstum an Fachkräften im Vergleich zu Indien und China noch gering sei. Diesen beiden Länder stehen jährlich 2,5 Millionen Diplomanden zur Verfügung. “Aber es geht im Grunde genommen gar nicht um den Wettbewerb zwischen den Ländern. Fakt ist doch, dass wir im Zeitalter des globalen Service leben und der gesamte Kuchen dadurch größer wird”, urteilte Kobayashi-Hillary.