Null-Fehler-Qualität für IT-Prozesse
Das Qualitäts-Management via ‘Six Sigma’ wird in Deutschland von 350 Firmen eingesetzt, darunter von IBM. Ehrgeiziges Ziel ist die ‘Null-Fehler-Qualität’.
In einigen Fällen scheiterten die Projekte auch, weil die Prozesse nicht für Six Sigma geeignet sind. “Zum Beispiel, wenn Unternehmen definieren wollen, wie viele Zyklen zur Fertigstellung einer funktionsfähigen Spezifikation benötigt werden.” Dies sei per Six Sigma schwer zu realisieren.
Es gebe jedoch andere IT-Bereiche, für die die Methode besser geeignet ist. Zum Beispiel, um Fehlerquoten bei der Entwicklung zu reduzieren. Aber selbst hier, zum Beispiel bei der Entwicklung für SAP, gebe es andere Charakteristika als bei der Entwicklung in Java.
Worauf es bei der Six Sigma Einführung ankommt
Unternehmen sollten vor dem Beginn eines Six-Sigma-Projektes ihre eigene Philosophie betrachten, sagt Weller. “Werden Mitarbeiter beispielsweise dazu ermutigt, Risiken einzugehen oder wie sieht die Zusammenarbeit aus?”
Die Verantwortlichen sollten klarstellen, dass hinter der Six-Sigma-Initiative eine Vision stehe und es sich nicht um eine Mode handelt. Ebenso wichtig sei es, die Initiative so zu strukturieren, dass auf schnelle Erfolge verwiesen werden kann.
“Es ist eine große Herausforderung, Prozesse zu optimieren, die bereits im Fluss sind”, so Weller. Wenn Six Sigma auf andere Projekte aufgesetzt werde, die die Art und Weise, wie die IT arbeitet auch schon radikal reorganisieren, könne das des Guten zu viel sein.
Ein falscher Ansatz schrecke die Mitarbeiter ab. “Dabei sollten so viele Mitarbeiter wie möglich in die Six-Sigma-Initiativen eingebunden werden.” Denn Veränderungen könnten bei den Mitarbeitern die Angst auslösen, dass Arbeitsplätze in Gefahr sind.
Bei den IT-Mitarbeitern sei der Widerstand gegen Veränderungen jedoch ein geringeres Problem als in anderen Bereichen. IT-Mitarbeiter gingen im Allgemeinen mit einem technischen Denkansatz an die Dinge heran. “Sie verstehen und schätzen den Wert von Analysen und Leistungsverbesserungen.”
Die IT-Abteilung sei von sich aus bereits sehr dynamisch und mit Veränderungen besser vertraut als andere Back-Office-Bereiche. Interne Kunden, wie die von der IT unterstützten Geschäftsbereiche, seien oftmals schwerer an Bord zu bringen. Diese müssten erst verstehen, was die Six-Sigma-Initiative für sie leisten könne.