ERP-Systeme sollen sich an Geschäftsprozesse anpassen
Eine aktuelle Umfrage hat ergeben, dass die Anpassung an sich ändernde Geschäftsprozesse, die Steigerung der Prozesseffizienz und die reibungslose Integration von Anwendungen als die wichtigsten Anforderungen an ERP-Systeme betrachtet werden.
Als weitere wichtige Aspekte wurden in der Studie der Hamburger Unternehmensberatung SoftSelect die Modellierung/Standardisierung der unternehmensinternen Prozesse, die Senkung der Folgekosten, der Web-Zugriff auf Anwendungen, eine hohe Skalierbarkeit und die Unterstützung von Web-Services genannt. Fast alle dieser Punkte werden durch zugrunde liegende Technologien wie Web-Basis und offene Architekturen bestimmt.
Der Studie zufolge bedienen sich inzwischen auch viele mittelständische Unternehmen einer Business-Applikation zur Unterstützung der internen Prozesskette. Da den meisten Unternehmen Investitionssicherheit wichtig ist, sind sie bestrebt, die Anzahl von Software-Paketen zur Abbildung der Kernprozesse im Unternehmen auf ein notwendiges Minimum zu beschränken. Business-Applikationen, Beratungsdienstleistungen und Branchenwissen sollen möglichst von einem hauptverantwortlichen Systempartner geliefert werden.
Als Folge des breiten Einsatzes von Standardanwendungen zur Abbildung geschäftskritischer Prozesse stehen weiterhin die Harmonisierung der Prozesskette und die systematische Erweiterung mit zusätzlichen Funktionsmodulen im Fokus. Bei der Erweiterung der Funktionslandschaft werden Customer Relationship Management, Supply Chain Management und Business Process Management aktuell vermehrt nachgefragt. Auch Human-Resources-Systeme werden zunehmend verlangt, etwa für die Automatisierung administrativer Aufgabenbereiche, die Kostensenkung sowie die produktivere Gestaltung des Personaleinsatzes. Die Anbindung an Kennzahlensysteme soll zudem betriebswirtschaftliche Entscheidungen mit verlässlichem Zahlenwerk und leistungsfähigen Analyseinstrumenten erleichtern.
Kaufmännische Anwendungen durchdringen mit Lieferantenanbindungen, Kundenportalen, Partnernetzwerken usw. sämtliche Unternehmensgrenzen und müssen in einem komplexen Systemverbund miteinander interagieren können. Web-basierende Applikationen, flexible Architekturen, die sich auf SOA-Basis dynamisch an Prozessen orientieren, Komponentenbauweise, Web Services und XML-Unterstützung sind Themen, mit denen sich IT-Verantwortliche derzeit auseinandersetzen.
Immer mehr Softwarelösungen bieten Business Intelligence; auch eine Workflowunterstützung wird inzwischen von fast allen Anbietern bereitgestellt. Die Erweiterungen der Lösungen um ein Product Lifecycle Management, wie es beispielsweise in der Aviation-Branche oder etwa dem Automotive-Sektor häufig gefordert wird, entwickeln sich hingegen nur langsam. Betrachtet man die Entwicklungen aus technologischer Sicht, so werden vermehrt Portallösungen in das Lösungsportfolio der Softwareanbieter aufgenommen. Neben dem Leistungsumfang sollten Anwender das Augenmerk aber auch auf die zugrunde liegende Technologie, die fokussierten Zielgruppen, Referenzen und etwaige erhältliche Branchenpakete richten, so das Fazit der Studie.