IBM öffnet Beta-Version von AIX 6.0

Das ist ein Schritt, mit dem IBM mehr Anwender auf das Unix-Derivat bekommen möchte. Bislang, so IBM, hätten im Rahmen eines Beta-Programms nur zwischen 30 und 40 Anwender Zugang zum Beta-Code gehabt. Inzwischen hätten bereits 200 Anwender AIX heruntergeladen und IBM rechnet mit insgesamt 1500 Downloads des Beta-Codes. Ein weiterer Vorteil dieser neuen Strategie ist ein breiteres Feedback der Anwender, das IBM in die weitere Entwicklung des Unix-Betriebssystems einfließen lassen kann.

AIX 6.0 soll neue Virtualisierungsfunktionen enthalten, die mit einer eigenen Hypervisor-Technologie auf die Besonderheiten des Server-Prozessors Power 6 abgestimmt sein werden. Der IBM-eigene Prozessor ist seit Mai erhältlich. Damit sollen sich die Unix-Server besser auslasten lassen. Den ersten Server mit Power 6 gibt es mit dem ‘p 570’ seit Juni. Die Vollversion von AIX 6 wird für November erwartet.

Neu in AIX ist zum Beispiel die Technologie ‘WPAR’, kurz für ‘Workload Partitions’, die in etwa mit dem Ansatz ‘Container’ in Sun Microsystems Solaris vergleichbar ist. WPAR verwaltet innerhalb eines Betriebssystem-Images mehrere Anwendungen. Dadurch verringert sich die Zahl der nötigen Instanzen auf einem physischen Server, was wiederum eine bessere Leistungsfähigkeit bedingt. Zudem lässt sich mit WPAR jeder Partition ein isolierter Bereich im Speicher zuweisen. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Anwender nur noch eine Betriebssystem-Lizenz pro System erwerben muss, um mehrere Anwendungen auf einem Server zu konsolidieren.

‘Live Application Mobility’ ermöglicht das Verschieben von WPARs zwischen vernetzten Servern, ohne dass dabei ein Neustart nötig wird. Dadurch erhöhe sich die Verfügbarkeit eines Systems und der Anwender könne Server-Auszeiten besser planen. Über eine rollenbasierte Rechteverwaltung lassen sich die Inhalte in den AIX-Systemen vor unerlaubtem Zugriff schützen.

Obwohl die Kombination AIX und Power-Server sicherlich einige Vorteile bietet, bindet sie doch das Betriebssystem an die Prozessor-Plattform von IBM, was die Zahl potentieller Nutzer einschränkt. Und das auf einem Markt, in dem nicht nur IBM mit Hewlett-Packard und Sun Microsystems um Marktanteile wetteifern, sondern der auch noch von Linux und durch Intels Itanium unter Druck gerät. Was für die Hersteller ein Problem ist, stellt für die Anwender jedoch einen Vorteil dar. Denn durch den starken Konkurrenzkampf werden Unix-Systeme nicht nur stetig besser und mächtiger, sondern auch erschwinglicher.

Silicon-Redaktion

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