Senioren gehen im Web nur auf Schnäppchenjagd
In den USA sind die Rentner genauso computerfaul wie anderswo, aber sie haben jetzt ihren Vorteil beim Internet-Surfen gefunden und besiedeln eine Nische.
Seit dem Jahr 2000 ist die Zahl der über 65-Jährigen, die aktiv surfen, um mehr als 160 Prozent gestiegen. Das haben die Marktforscher von Pew Internet and American Life Project herausgefunden.
Und sie haben noch mehr entdeckt: Die Senioren kaufen vor allem Medikamente übers Web ein. Dazu gehört sicherlich Vertrauen in die jeweiligen Anbieter. Doch es hat, laut der Zeitung The Baltimore Sun, noch einen anderen Grund, dass so viele graumelierte Schnäppchenjäger die Internet-Apotheken bevölkern: Die meist finanziell nicht so gut gestellten Rentner haben demnach schneller als jede andere Altersgruppe festgestellt, dass die Preise im Web niedriger sind als im Laden um die Ecke. Damit sind die Senioren die Traumkunden des E-Commerce. Schließlich sind die meisten Online-Shops wegen eingesparter Ladenmieten darauf aus, ihre Preise günstiger zu halten, als es die Läden mit teuren Mieten in Einkaufsstrassen können.
Dem Trend sollen bald auch die Hersteller von Hard- und Software folgen. Schließlich sei das Erlernen komplexer neuer Kenntnisse für die wenigsten Senioren eine Herausforderung, die sie gern annähmen, sagte Tiffany Lundquist von der Senioren-Fortbildung- und Computerschule AARP. Die Einstiegshürden seien oft zu hoch. Doch die Rentner könnten am meisten davon profitieren, online einzukaufen und sich über Gesundheitsfragen auch im Internet schlau zu machen. Mehr und mehr Seniorencenter und Seniorenheime würden daher mit Informationen und Ausrüstung ausgestattet, um noch mehr Rentnern die Schnäppchen und Informationen im Netz zugänglich zu machen.