So haben die Chinesen nicht nur vor wenigen Wochen die spanische Vodafone-Tochter von den eigenen Produkten überzeugt, vor kurzem unterschrieb auch die italienische Markt-Kraft Telecom Italia bei Huawei. Das bedeutet, dass die Firma aus Asien gegen US- und europäische Konzerne wie Alcatel Lucent oder Nortel ihre ersten großen Schlachten geschlagen hat, lassen erste Marktkenner durchblicken.
Der erste Deal betraf generelle Netzanbindungen und Aufrüstungen für Services der neuen Generation auf dem Weg zum UMTS-Netz: Sieben Großstädte Spaniens werden jetzt mithilfe von Huawei-Technik mit dem neuen High Speed Packet Access (HSPA, ausgestattet mit Downlink und Uplink-Fähigkeiten, HSDPA und HSUPA) ausgerüstet.
Die Italiener kaufen ebenfalls HSPA-Technik bei Huawei: Für die Mobilfunktochter gibt es neue Basisstations- und Knotenpunkt-Technik für HSDPA und HSUPA. Damit soll vor allem der Süden Italiens, mit seiner größten Stadt Palermo, schneller angebunden werden.
Für die Analysten liegt der Fall klar: Huawei hat bei den Carriern in Europa möglicherweise den Durchbruch geschafft. Die Technik der Carrier-Klasse ist zwar auf dem asiatischen Markt unangefochten, kann aber bei den Carriern in Europa bisher nur zehn Prozent Marktanteil berechnen – gezählt nach den jeweils marktbeherrschenden Operatoren und ihren Verträgen mit Huawei. Das soll sich jetzt ändern, meinte Patrick Donegan, Analyst bei dem TK-Marktforscher Heavy Reading. Gerade der italienische Vertrag bedeute, dass Huawei an Tempo zulege. Zwar sei der Grund für die europäischen Carrier, nach Huawei-Produkten zu greifen, oft der günstigere Preis. Doch er betonte, dass es wichtig sei, dass die großen Europäer am Markt sich jetzt beim Aufbau von Radio Access Networks nun auch für eine Alternative entscheiden können. Die Analysten von Dresdner Kleinwort sprächen außerdem bei Vodafone Espana wie auch bei Telecom Italia von den First Movern, wenn es um den Einkauf von Zugangstechnik im großen Stil gehe.
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