IEEE-Streithähne schmieden Standard aus 40G und 100G
In den Streit um die Gewichtung von Lösungen, die bestimmte Leistungen erreichen, ist in den Arbeitsgruppen des Gremiums IEEE endlich Ruhe eingekehrt.
Erste Stimmen in den USA sprechen von einem faulen Kompromiss: Das Gremium IEEE, und hier die Arbeitsgruppe Higher Speed Study Group, die beinahe vom sechs Monate währenden Streit zerrissen worden wäre und wochenlang arbeitsunfähig war, hat sich geeinigt. Die Experten dort werden nicht entweder 100-Gigabit- oder 40-Gigabit-Tempi für das Ethernet der neuesten Generation standardisieren, sondern beide Geschwindigkeiten festschreiben.
Ein offizieller Project Authorization Request (PAR) und deutliche fünf Kriterien der IEEE wurden jetzt vorgeschlagen. Dieses Papier soll im November vom höchsten IEEE-Gremium ratifiziert werden. In dem Vorschlag werden die physischen Parameter bestimmt, die bei 40-Gbit/s-Betrieb über entweder 100 Meter Multimode-Glasfaser, oder über 10 Meter Kupferfaser oder über 1 Meter einer Backplane laufen. Im 100 Gbit/s-Betrieb werden die Fakten für 10 bis 40 Kilometer über Singlemode-Glasfaser, oder wenigstens 100 Kilometer Multimode-Glasfaser, oder mindestens 10 Meter über Kupferdraht bestimmt.
Seit Januar stritt sich das Lager rund um Cisco – als Vertreter, die gleich 100-Gbit-Lösungen bauen wollen und die eher im Weitverkehr Interessen haben – mit den Herstellern rund um Sun Microsystems und Brocade – die ein Interesse an Produkten mit 40-Gbit/s-Fähigkeiten haben, da sie eher im Rechenzentrum aufgestellt sind. Die Einigung genügt beiden Lagern. Eine Verzögerung der Standardisierung wird von Fachleuten der Ethernet Alliance und anderen Experten derzeit nicht erwartet. Doch genau das fürchten Cisco und die Router-Hersteller.
Einstweilen ist es aber festgeschrieben, dass der Standard, der für die eine Welt gilt, auch die andere bestimmen soll. Und danach müssen sich die Hersteller dann richten. Der Standard wird, wie üblich, als Einheit der Gegensätze zwischen den normalerweise konkurrierenden Herstellern ähnlicher Lösungen darüber bestimmen, dass die Produkte kompatibel sind. Im Telco- und Netzwerkbereich sind sie oft nicht ohne einander funktionsfähig. Müssen aber auch dann zusammenpassen und ihre Leistung erbringen, wenn sie von verschiedenen Unternehmen hergestellt worden sind. Nächsten Sommer rechnet die Branche mit ersten Realisierungen des neuen Standards.