US-Senat blockiert Mittel für digitale Ausweise

Dieses von den Republikanern unterstützte Vorhaben unter der Schirmherrschaft des US-Heimatschutzministeriums soll jeden US-Amerikaner bis 2013 mit einer neuen digitalen Identifikationskarte ausrüsten. Doch die demokratische Mehrheit im Senat hat jetzt die Ausgabe zusätzlicher 300 Millionen Dollar für die Umsetzung des Real-ID-Gesetzes blockiert.

Das Gesetz wurde im Jahr 2005 erlassen, um die Vorschläge der 9/11-Kommission umzusetzen. Diese Kommission hatte den Anschlag auf das New Yorker World Trade Center und das Verhalten der US-Behörden untersucht. Das Real-ID-Gesetz sieht vor, dass jeder Amerikaner ab dem 11. Mai 2008 einen staatlich genehmigten, maschinenlesbaren Ausweis benötigt, um mit dem Flugzeug zu reisen, ein Konto zu eröffnen oder Dienste der Verwaltung in Anspruch zu nehmen.

Hintergrund ist, dass einige Terroristen des 11. September fälschlicherweise Führerscheine bekamen, die in den USA als primäres Ausweisdokument dienen. Bevor die digitalen Ausweise nach den neuen Standards ausgestellt werden, sind die Bundesstaaten dazu verpflichtet, die Authentizität von Dokumenten – wie etwa Geburtsurkunden – zu garantieren.

Bundesstaaten, die sich mit den Regeln einverstanden erklären, haben bis 2013 Zeit, diese umzusetzen. Siebzehn Bundesstaaten haben jedoch bereits Einspruch gegen die Auflagen unter dem Real-ID-Gesetz erhoben. Das Heimatschutzministerium beziffert die Kosten des Real-ID-Projektes innerhalb der nächsten zehn Jahre auf über 23 Milliarden Dollar.

In der geheimen Wahl drehte der US-Senat auch weitere Geldhähne für die Planung oder Entwicklung eines digitalen Ausweises zu. Damit können die US-Bundesstaaten nur noch auf 50 Millionen Dollar zurückgreifen, um das Gesetz umzusetzen. Diese Summe dürfte den Beamten wohl kaum ausreichen, zumal viele von ihnen das Vorhaben ohnehin nicht unterstützen.

Gegner des Gesetzes sind die Bürgerrechtsbewegung American Civil Liberties Union (ACLU) und das Cato Institute .”Real-ID ist tot und kein Geld der Welt kann es retten – selbst dem Kongress ist das endlich klar”, sagte Tim Sparapani, Rechtsberater der ACLU.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

IT 2025: IT-Führungskräfte erwarten massiven KI-Ruck

Einsatz von KI-Lösungen wirbelt auch in deutschen Unternehmen die Liste der Top-Technologieanbieter durcheinander.

5 Stunden ago

Sofortzahlungen im Wandel: Sicherheit und KI als treibende Kräfte

Echtzeitüberweisungen erfüllen die Erwartungen der Nutzer an Geschwindigkeit, sind jedoch anfällig für spezifische Sicherheits- und…

9 Stunden ago

Blockaden und Risiken bei APM-Projekten vermeiden

Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.

2 Tagen ago

BSI-Bericht: Sicherheitslage im Cyberraum bleibt angespannt

Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.

3 Tagen ago

KI-Hype in der Cybersicherheit – oder besser doch nicht?

KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…

3 Tagen ago

Netzwerksegementierung schützt vor Angriffen über die OT

Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…

4 Tagen ago