Mashups auf dem Vormarsch
Die Zusammenführung von Daten und Informationen aus unterschiedlichsten Anwendungen gehörte zu den aufwendigsten und teuersten Aufgaben einer IT-Abteilung. Mashups haben dieses Problem nun weitgehend gelöst.
Entwickler können mit einer Mashup-Buildung-Software vorhandene Anwendungen zu einem neuen Programm kombinieren, um damit den Bedürfnissen kleiner Arbeitsgruppen oder einzelner Personen gerecht zu werden. Mit traditionellen Methoden wären derartige Anpassungen nicht möglich.
Entsprechende Tools werden heute von verschiedenen Unternehmen angeboten. Mit ‘QEDWiki’ hat IBM im Februar ein Portal vorgestellt, mit dem Entwickler vorhandene Anwendungen auswählen können, um zu entscheiden, wie diese zukünftig miteinander verknüpft werden sollen. Microsoft bietet mit ‘Popfly’ ein Mashup-Tool an, welches auf der hauseigenen Sharepoint-Software basiert. Und Google erlaubt bereits seit 2005 die Entwicklung von Mashups für seinen Kartendienst ‘Google Earth’.
In der Praxis haben sich auch Unternehmen wie die Volkswagentochter Audi oder Accuweather für den Einsatz von Mashups entschieden. Bei Audi werden Mashups zum Beispiel für Marktanalysen bei der Planung neuer Fahrzeuge genutzt. Dabei werden Daten aus 20 verschiedenen Quellen vereinigt, die von der eigenen Materialwirtschaft bis zu demografischen Analysen von Spiegel-Online reichen.
In der Vergangenheit wurden solche Daten bei Audi aus den einzelnen Quellen manuell gesammelt und in einer Tabellenkalkulation eingetragen und verarbeitet. Nach Angaben von Audi hätte eine traditionelle Integration in eine neue Anwendung bis zu 500.000 Dollar gekostet.
Ein Mashup “kombiniert Daten von ganz verschiedenen Quellen zu etwas Neuem, das wertvoller ist als seine Einzelteile”, erklärte Oliver Young, Analyst bei Forrester Research gegenüber dem Wall Street Journal. Seiner Ansicht nach setzen bereits 20 Prozent der Unternehmen Mashups ein.
Aber auch Mashups haben ihr Grenzen. Aktuell können nur Daten kombiniert werden, die auch über einen Webbrowser abgerufen werden können. Damit sind Daten, die nur über installierte Programme auf einem Computer abrufbar sind, nur sehr schwer für Mashups zugänglich. Dieses Kriterium trifft auf viele Anwendungen von Branchenführern wie SAP und Oracle zu. Auch müssen Themen wie Sicherheit und Datenstandards bei der Entwicklung von Mashups berücksichtigt werden.