In Branchenkreisen gilt als sicher, dass es dabei um die Touchscreens für Apples iPhone geht. So sollen die Apple-Verantwortlichen unter anderem kurzfristig eine Glasscheibe statt einer Plastikoberfläche für den Sensorbildschirm verlangt haben. Balda teilte daraufhin mit, dass es bei der Display-Herstellung zu Verzögerungen komme. Durch die Produktionsumstellung seien Lieferengpässe und Qualitätsschwankungen zu erwarten.
Da sich einige Umsatz- und Ergebnisbeiträge dadurch voraussichtlich ins kommende Jahr verschieben, geht Balda nun nicht mehr davon aus, die gesetzten Umsatz- und Ergebnisziele zu erreichen. Bislang hatte das Unternehmen einen Umsatz von 600 bis 650 Millionen Euro erwartet, der Vorsteuergewinn sollte zwischen 50 und 55 Millionen Euro betragen. Die Änderung der Touchscreen-Spezifikation habe jedoch “erhöhte Unsicherheiten über Umsatz und Ergebnis des zweiten Halbjahres” zur Folge. Die bisherigen Planungen könnten voraussichtlich nicht eingehalten werden, heißt es in einer Aussendung des Unternehmens. Zudem werde sich das europäische Infocom-Geschäft bis zum Jahresende nicht erholen.
In den ersten sechs Monaten setzte der Wegfall des europäischen BenQ-Geschäfts dem Hightech-Zulieferer stark zu. Die Umsatzerlöse brachen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um mehr als 20 Prozent ein. Beim operativen Ergebnis vor Abzug der Steuern wurde ein Verlust verbucht, gab Balda gestern bekannt. Für das Gesamtjahr sprach das Unternehmen eine Gewinnwarnung aus.
Balda rechnet aber langfristig mit einer weiter steigenden Nachfrage im Bereich Touchscreen-Lösungen. 2008 wird der Konzern deshalb voraussichtlich die Produktionskapazität erhöhen.
Der Gesamtumsatz des Unternehmens sank im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres um 21,3 Prozent auf 129,4 Millionen Euro. Dem Vorsteuergewinn des ersten Halbjahres 2006 (11,8 Millionen Euro) steht nun ein Verlust von 6,7 Millionen Euro gegenüber. Während das europäische Geschäft der Handy-Ausrüstersparte Infocom durch das Aus von BenQ Mobile schwächelt, konnte Balda am asiatischen Markt weiter zulegen. In der ersten Jahreshälfte setzte der Konzern insgesamt 80,3 Millionen Euro (plus 37,7 Prozent) in Asien um. Demnach werden bereits 62 Prozent des Konzernumsatzes in der Region erwirtschaftet.
Damit fällt Europa hinter Asien als zweitstärkste Region mit einem Umsatzanteil von 33,4 Prozent zurück. Das europäische Geschäft wurde neben dem Wegfall des BenQ-Geschäftes auch durch Produktionsverlagerung eines wichtigen Kunden nach Asien negativ beeinflusst. Der entstandene Verlust konnte durch eine Neuausrichtung der Vertriebsaktivitäten nicht kompensiert werden.
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