Ein Blackout hat am 3. und 4. August Teile der Speicherchip-Produktion von Samsung Electronics für mehr als 20 Stunden lahmgelegt. Durch den Stillstand wird Samsung voraussichtlich das Produktionsvolumen eines ganzen Monats einbüßen. Samsung ist der größte Hersteller von NAND-Flash-Speicher-ICs mit knapp 50 Prozent Weltmarktanteil.
Analysten des Finanzdienstleisters Dongbu Securities stellten einen Anstieg des Marktpreises für Speicherchips um neun Prozent nach Bekanntwerden des Zwischenfalls bei Samsung fest. Der Produktionsausfall ist besonders brisant vor dem Hintergrund, dass der iPhone-Hype nach Berechnungen des Speicherherstellers Kingston mit einer Extra-Nachfrage nach 30 Millionen Gigabyte Flashspeicher durch Apple einhergeht.
“Der Produktionsausfall bei Samsung verschärft die gegenwärtige Knappheit bei NAND-Flash-Speichern“, so das Marktforschungsinstitut iSuppli. Da im NAND-Markt seit Wochen Lieferengpässe bestehen, werde sich der Ausfall auf die gesamte Lieferkette durchschlagen.
Auch andere Prognosen gehen von steigender Knappheit bei den Speicherchips und damit steigenden Preisen aus. Die Nachfrage der großen PC-Hersteller nimmt zur zweiten Jahreshälfte erfahrungsgemäß zu. Auch die zunehmende Akzeptanz von Windows Vista bei den Endverbrauchern wirkt sich auf die Preise von Speichermodulen aus.
Der Spezialdistributor für Speicher-ICs Memphis Electronics warnt, dass das Weihnachtsgeschäft vieler Hersteller durch die Speicherknappheit bedroht sei. Im Sommer startet üblicherweise die Produktion von Konsumelektronik für die erhöhte Nachfrage zu Weihnachten. “Alleine die Spekulationen über einen möglichen Preisanstieg treiben die Preise für Samsung-Chips in die Höhe – ähnlich wie an der Börse“, erklärt Memphis-Vorstand Thorsten Wronski.
Der Speicherspezialist bietet vor diesem Hintergrund Interessanten einen kostenlosen Optimierungscheck an, bei dem die verwendeten Komponenten auf mögliche Alternativen geprüft werden. Zu den meisten Speicher-ICs gebe es Alternativen. Gerätehersteller können ihr Design zur Evaluation an das Unternehmen schicken. Dabei entstehen keine Verpflichtungen für den Hersteller, die Alternativ-Angebote auch anzunehmen.
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