Unbekannte stehlen britischen Polizei-Server
Einem mit kriminaltechnischen Arbeiten betrauten Privatunternehmen, das der britischen Polizei beim Aufspüren von Terroristen hilft, ist ein Server gestohlen worden.
Dies hat das im britischen Sevenoaks ansässige Unternehmen FTS bestätigt. Laut Aussage der Polizei haben die Daten, die auf dem Server in den Räumlichkeiten der Firma gelegen hatten, allerdings nur einen geringen Nutzen. Sie sollen verschlüsselt gewesedn sein, versicherte die Firma.
“Auch in dem unwahrscheinlichen Fall, dass die Diebe sich trotz der Verschlüsselung einen Zugang zu den Daten verschaffen, hat das keine weit reichenden Auswirkungen, denn keine der gespeicherten Daten betrifft laufende polizeiliche Ermittlungen”, versuchte die FTS in einem Statement die beunruhigte Öffentlichkeit zu beruhigen. Die gespeicherten Informationen bestünden einerseits aus Daten über ältere Fälle, die bereits abgeschlossen seien, und andererseits aus Daten über Fälle, die bereits verhandelt worden seien und somit sowohl den Verteidigern als auch den Anklägern zugänglich sind.
Doch David Davis, der im britischen Schattenkabinett dem Innenminister auf die Finger schaut, warnte bereits vor einer Unterschätzung der Situation. Die Regierung nehme die Angelegenheit “sehr ernst”. Der Vorfall wirft ein Licht auf die Datenmengen, deren die staatlichen Stellen alleine längst nicht mehr Herr werden. Der Arbeitsaufwand in der Computer-Forensik ist inzwischen so groß geworden, dass die FTS nur eines von vielen weit verstreuten Unternehmen ist, das von den Regierungsbehörden zu den Ermittlungen hinzugezogen wird. Kontrolle und Haftung werden dadurch nicht einfacher.