BEAs Weblogic-Server kommt ohne Betriebssystem aus
BEA Systems bezieht Stellung in der Diskussion um die Zukunft der Betriebssysteme im Zeitalter der Virtualisierung. Bei der Virtual Edition des Weblogic-Servers kann der Kunde angeblich auf das Betriebssystem verzichten.
Der ‘Weblogic Server Virtual Edition’ (WLS-VE) wurde – wie der Name sagt – für virtuelle Umgebungen konzipiert und läuft daher in einer virtuellen Java-Maschine direkt auf einem VMware Hypervisor. Sofern VMware nicht auf ein Betriebssystem aufsetzt, ist also weder Windows, noch Linux oder ein anderes Betriebssystem vonnöten.
Ein Verzicht auf das Betriebssystem verringert vor allem den systeminternen Overhead. Da virtuelle Maschinen (VMs) und Java zunehmend Betriebssystemaufgaben übernehmen, muss geklärt werden, wer welche Aufgaben übernimmt. Beim Abschalten des Betriebssystems entfällt also nicht nur die davon herrührende Rechnerlast, sondern auch Last, die von der Koordination mit dem VM herrührt. Im Serverbetrieb kann das eine CPU-Entlastung bis zu 50 Prozent bedeuten.
Generell gilt, dass der Verzicht auf das Betriebssystem vor allem im Server-Umfeld eine sinnvolle Option sein kann, weil dort im wesentlichen Applikationen miteinander kommunizieren. Sobald Benutzer involviert sind, geht es in der Regel nicht ohne, weil sonst eine menschengerechte Bedienumgebung fehlt, wie sie etwa Windows bietet.
Aber auch bei der Server-Software WLS-VE müssen sich Betriebssystem-müde User noch gedulden. Zwar wird die Software in den Staaten bereits seit Juli dieses Jahres ausgeliefert, die dazugehörige Mangement-Software soll jedoch erst Ende des Jahres freigegeben werden.