Firmenchef Michael Dell gerät unter Verdacht
Der Computer-Hersteller Dell musste vergangene Woche einräumen, über mehr als vier Jahre falsche Ergebnisse ausgewiesen zu haben. Nun stellen Investoren Fragen nach der Verantwortung von Firmengründer Michael Dell, der damals auch CEO war.
Die in den Jahren 2003 bis 2007 geschönten Bilanzen des Herstellers erschienen bislang als das Ergebnis minimaler Manipulationen subalterner Manager. Nun jedoch wurde bekannt, dass unter der Verantwortung von Micheal Dell als CEO von 2003 bis 2006 “bestimmte Korrekturen mit dem Ziel vorgenommen worden waren, die Finanzvorgaben zu erfüllen”.
So hatte ein Buchprüfer von KPMG festgestellt, dass es Manipulationen bei anfallenden Verbindlichkeiten insbesondere an den Quartalsenden gegeben habe. Bislang hatten die Einlassungen des Unternehmens den Eindruck erweckt, als hätten namentlich nicht ermittelbare Mitarbeiter lediglich ihre eigenen Ergebnisse geschönt – etwa um Provisionen nicht zu verlieren. Nun scheint es sich jedoch um Manipulation auf höherer Ebene zu handeln.
Der Buchprüfer weist jedoch darauf hin, dass ihm alle befragten Manager versichert hätten, Michael Dell selbst sei nicht involviert. Dell-Sprecher Bob Pearson: “Das Führungsteam übernimmt die volle Verantwortung.”
Gegen einen groß angelegten Bilanzbetrug spricht nach wie vor, dass es sich bei den Fehlangaben – laut Dell – mit 50 Millionen bis 150 Millionen Dollar um weniger als ein Prozent des Umsatz gehandelt hat. Die Börsenaufsicht SEC ermittelt weiter.