Konsolidierung bei Open-Source-Sicherheit

Sourcefire hat im Zuge der Übernahme alle Technologien, Urheberrechte von Entwicklern sowie sämtliche Marken des Projektes ClamAV übernommen. Auch das fünfköpfige Stamm-Team wechselt zu Sourcefire. Die Technologie solle jedoch weiterhin unter der GPL (GNU General Public License) verbreitet werden. Für Hersteller, die ClamAV in ihren Produkten verwenden und an Dritte lizenzieren, könnte die Übernahme jedoch die eine oder andere Veränderung mitbringen. Details über die Übernahme teilte Sourcefire jedoch nicht mit.

Verschiedene Hersteller setzen bereits auf das quelloffene Anti-Malware-Projekt. Neben Unternehmen wie Barracuda Networks und WatchGuard hat auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ClamAV in einem kostenlosen Sicherheitstool integriert. Insgesamt, so ClamAV, versorge das Projekt regelmäßig über 120 Millionen IP-Adressen mit Updates.

Sourcefire hat sich bereits die Technologie der quelloffenen Intrusion Prevention ‘Snort’ gesichert. Martin Roesch, Gründer des Snort-Projektes, erklärte: “Diese Übernahme gibt Sourcefire die Möglichkeit, die zwei in der Sicherheitsindustrie am weitesten verbreiteten Open-Source-Projekte, Snort und ClamAV, zusammenzubringen.” Sourcefire wolle auch weiterhin in ClamAV investieren, so wie das Unternehmen auch weiterhin in Snort investiere.

Nun will Sourcefire Snorts Lizenzkonzept, das Unternehmensverträge mit Open Source vereinbart, auch auf ClamAV übertragen und damit neue Märkte angehen. So seien etwa neue Support-Angebote geplant. Zudem könne Sourcefire mit Hilfe der neuen Technologien auch das eigene Portfolio erweitern. Ob das Angebot auch in Richtung Desktop ausgeweitet werden soll, ließ Sourcefire jedoch offen.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Sofortzahlungen im Wandel: Sicherheit und KI als treibende Kräfte

Echtzeitüberweisungen erfüllen die Erwartungen der Nutzer an Geschwindigkeit, sind jedoch anfällig für spezifische Sicherheits- und…

3 Stunden ago

Blockaden und Risiken bei APM-Projekten vermeiden

Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.

2 Tagen ago

BSI-Bericht: Sicherheitslage im Cyberraum bleibt angespannt

Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.

3 Tagen ago

KI-Hype in der Cybersicherheit – oder besser doch nicht?

KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…

3 Tagen ago

Netzwerksegementierung schützt vor Angriffen über die OT

Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…

4 Tagen ago

KI-Bluff bei AIOps erkennen

Die Auswahl einer Lösung sollte anhand von echten Leistungsindikatoren erfolgen, um echte KI von Behauptungen…

4 Tagen ago