Apache verliert an Boden
Der Markt der Webserver verändert sich zu ungunsten des bislang verbreitetsten Servers – Apache.
Dafür gewinnt Microsofts ‘Internet Information Services Server’ (IIS) an Einfluss. Besonders die Fortune-1000-Firmen – eine Liste, die die größten und erfolgreichsten börsennotierten Unternehmen umfasst – lassen ihre Konzernseiten zunehmend auf IIS laufen.
Die Studien von Port80 Software untersuchen die Hintergründe und Technik der Websites der Forutune-1000-Firmen in regelmäßigen Abständen. Jüngst kam heraus, dass Apache Web Server verlieren. Dabei soll die IIS-Version 6.0 Apache sowie den Vorläufer aus Redmond, IIS 5, überholt und sich im Gruppen-Ranking unter den Corporate Websites der Blue Chips an die Spitze gesetzt haben. Demnach seien die Versionen IIS 4, 5, 6 und die neueste Version 7 zusammen so stark, dass sie Sites die marktbeherrschenden Firmen zu 55 Prozent bedienen. Apaches Anteil an diesem Kuchen beträgt nur 24,6 Prozent. Port80 ist allerdings nicht nur für Studien bekannt, sondern vertreibt auch Tools für IIS und arbeitet aktiv für dessen Verbreitung. Dennoch hat das Zahlenwerk für Aufsehen gesorgt, da dem Unternehmen durch die jahrelange Arbeit tiefschürfende technische Fakten der Blue Chips vorliegen.
Einzig sich entwickelnde Regionen können Apache mittelfristig aus der Patsche helfen, hieß es schon vorab in den USA: Besonders China und Brasilien und Länder, die nach Meinung der einflussreicheren Ökonomen auf dem Sprung zum Wachstum sind, sollen die Linux-Variante weiterhin bevorzugen. Sie ist billiger und erlaubt die Entwicklung einer heimischen Softwareindustrie, was eine eventuell unerwünschte Abhängigkeit von Angeboten aus Industrienationen verringern könnte.
Ungeachtet der speziellen Ausrichtung der US-Studie, hat die britische Firma Netcraft vergangene Woche ähnliches festgestellt. Bei einem etwas breiteren Blick soll sich demnach gezeigt haben, dass sich der Einfluss von Apache Internet-weit und über alle spezifische Website-Schlagkraft hinweg verringert. IIS soll bald die Websites und damit einen großen Teil des Internets global bedienen können. Im Jahr 2011 rechnet die Firma Port80 damit, dass die mächtigsten Konzerne sich in ihrer überwiegenden Mehrheit auf IIS 7 als Grundlage ihrer Websites verlassen werden.
Laut Robert Bloor, Gründer der Marktforschungsfirma Bloor Research, heißt das allerdings nicht viel. Linux und Open Source, so sagte er gegenüber der US-Presse, bewegten sich in ganz anderen Dimensionen und mit anderem Tempo als die kommerziellen Web Server. Es sei mitnichten ein Zeichen dafür, dass Linux in diesem wichtigen Bereich gegen Microsoft verliere. Außerdem bestehe die IT nicht nur aus dem Markt für Webserver, beruhigte er.