Laut Gartner erlebten die Fachabteilungen derzeit eine Verschiebung von der reinen Technik hin zu “Geschäftsprozessen und Geschäftsbeziehungen”. Schon 2010, prognostizieren die Marktforscher, werde rund die Hälfte aller Organisationen diese Verschiebung durchlebt haben. Noch 2004 waren solche Strukturen nur bei fünf Prozent der Unternehmen Realität.
Vermittlungsdienste und die Formulierung des Unternehmensbedarfes werden dann an erster Stellte der Aufgabenliste eines CIOs stehen und die rein technische Dienstleistung ablösen. Diesen Wandel wird Gartner auch im Rahmen des CIO-Summit in Barcelona Anfang September erörtern.
Auch von anderer Seite wird eine Veränderung in der Unternehmens-IT festgestellt. “Seit etwa zwei Jahren beobachten wir den Trend, dass sich der CIO mehr und mehr aus der Organisation zurückzieht”, bestätigt etwa Peter Hüsener, Vorstandsvorsitzender des Bielefelder Beratungsunternehmens Lynx.
Wie eine aktuelle Studie von Nucleus Research jedoch zeigt, scheinen die technischen Voraussetzungen, wie etwa eine Service-orientierte Architektur in den allermeisten Unternehmen allenfalls bruchstückhaft vorhanden zu sein und meist auf wenige Projekte oder Abteilungen beschränkt.
Eine solche Umstellung – mag sie nun organisatorisch oder technologisch sein – geschieht sicherlich nicht von heute auf morgen. So schätzt Gartner, dass die Umsetzung dieses Wandels etwa zwei Jahre in Anspruch nimmt. Verantwortliche sollten daher möglichst bald strategische Entscheidungen über die Neu-Ausrichtung der IT-Organisation fällen.
An erster Stelle setzt Garnter den Ratschlag: “Ermitteln sie den größten Nutzwert der Abteilung, die zuvor als IT bekannt war, und taufen sie diese Abteilung um.” Doch der Wandel dürfe sich nicht auf den Namen beschränken. Vielmehr sei es nötig, in neuen Kategorien zu denken, und sich darauf konzentrieren, wie die neuen Anforderungen und Aufgaben am besten umzusetzen sind.
“Heutzutage ist es nicht nur notwendig, die IT im zweijährigen Zyklus zu rationalisieren um die Kosten zu senken, sondern es müssen auch die genauen Bedingungen für die Bereitstellung von IT sowie die Variationen in den Anforderungen berücksichtigt werden”, erklärt John Mahoney, Research Vice President bei Gartner. Um mit der viel beschworenen Komplexität im Unternehmen klar zu kommen, gelte es Regeln aufzustellen, die Schritt für Schritt die Architektur der IT-Organisation umgestalten sollen. Und das stets mit Rücksicht auf die Anforderungen des Business-Prozesses und nicht unter dem Gesichtspunkt ‘technischer Eleganz’. Auch externe Dienstleistungen müssten bei der strategischen Planung erwogen und mit Kosten für interne Leistungen abgeglichen werden.
Vor allem in weniger geschäftskritischen Bereichen nutzen laut Gartner schon jetzt zahlreiche Unternehmen externe Dienstleistungen. Die Analysten prognostizieren, dass 2015 mehr als zwei Drittel der IT-Infrastruktur über ein Usage-basiertes Dienstleistungsangebot extern oder intern eingekauft werden wird.
Um bei all diesen Umwälzungen nicht den Überblick zu verlieren, rät Mahoney zu klar formulierten Richtlinien für das IT-Department, um damit Kohärenz, Sicherheit und Effektivität zu gewährleisten. So ließe sich auch vermeiden, dass das Management bei ähnlich gelagerten Problemen mehrmals intervenieren müsse.
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