Der unter dem Codenamen ‘Tigerton’ entwickelte Xeon-Prozessor für Multiprozessor-Server wird über vier Kerne verfügen und über die ebenfalls neu entwickelte ‘Caneland’-Plattform in Servern mit vier Prozessorsockeln verbaut werden.
Mit der Veröffentlichung der neuen Xeon-MP-Prozessorgeneration schließt Intel den Umstieg von Netburst hin zur Core-Mikroarchitektur ab. Somit verfügen dann alle aktuellen Intel-Prozessoren über die Core-Vorteile wie verbesserte Rechenleistung bei gleichzeitig gestiegener Energieeffizienz.
Zusammen mit den Tigerton-Chips stellte Intel auch eine neue Plattform für Multiprozessor-Server vor, die unter dem Namen Caneland entwickelt worden ist. Der Hauptunterschied zu den früheren Plattformen ist die Abkehr von den etablierten Dual-Independent-Bus-Strukturen, über die derzeit die Netburst-Prozessoren kommunizieren. Stattdessen nutzt Caneland direkte Links zwischen den Prozessoren und dem Chipsatz zum Datenaustausch. Caneland kann von daher als Vorstufe zu den Neuerungen der für 2008 angekündigten ‘Nehalem’-Prozessoren angesehen werden, bei denen der Speichercontroller wieder in die CPU integriert werden soll.
Es wird erwartet, dass Hersteller wie Dell, Hewlett Packard, IBM und Sun die Tigerton-basierten Server in ihr Programm aufnehmen werden. Auch wenn diese Server aufgrund ihrer Leistung sehr teuer sein werden, stellen Vier-Wege-Server einen lukrativen Markt dar. Mit der Einführung der Core-Mikroarchitektur will Intel auch der vorhandenen Konkurrenz durch AMD begegnen.
Um Serversysteme mit mehreren Prozessoren zukünftig noch leistungsfähiger zu machen, will Intel ab spätestens 2009 eine neue Bustechnologie einführen, die den klassischen Frontsidebus ablösen soll. Prozessoren und andere Chips sollen dann über ein Common System Interface (CSI) direkter und schneller miteinander kommunizieren können. CSI soll geringere Latenzen und einen höheren Datendurchsatz als der Frontsidebus ermöglichen.
Da auch Desktops und Notebooks von diesen Vorteilen profitieren können, wird Intel die CSI-Technologie nicht nur speziell für Server entwickeln, sondern auch als Ausgangspunkt für die Intel-Architektur der nächsten Jahre nutzen.
Genau dort liegt nach Ansicht von Experten das größte Wachstumspotential in der Computer-Performance. Im Verhältnis zur Rechenleistung ist die Performance der Verbindungen zwischen den Chips unverhältnismäßig langsam gewachsen.
Nachdem Intel vor Jahren bereits einen erfolglosen Schritt in diese Richtung mit der Rambus-Architektur unternommen hatte, konnte AMD mit den ab 2003 eingeführten 64-Bit-Prozessoren dem Frontsidebus erstmals den Rücken kehren. Die Kombination aus integriertem Speichercontroller und Hypertransport als Link zum Prozessor hat AMD damals Leistungszuwächse von bis zu 10 Prozent beschert.
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