UK: Gendatenbank enthält 550.000 falsche Einträge
In der Verbrechensbekämpfung löst in Großbritannien zunehmend eine gewaltige Gendatenbank die frühere Sammlung an Fingerabdrücken ab. Auf Datenqualität wurde allerdings nicht besonders viel Wert gelegt.
Die britische Polizei besitzt mit vier Millionen Genprofilen die größte Gendatenbank der Welt. Das Problem: Wie sich jetzt herausstellte, sind rund 550.000 Einträge fehlerhaft. Die Schlamperei bei der Eingabe und Verwaltung der Daten hat zu dem in der IT höchst bekannten Garbage-in-Garbage-out-Phänomen geführt, wonach sich aus Datenmüll keine wertvolle Information gewinnen lässt.
Betroffen sind bei den vier Millionen Datensätzen inzwischen mehr als fünf Prozent der britischen Gesamtbevölkerung. Dabei handelt es sich nicht nur um verurteilte Verbrecher sondern auch um Menschen, die aus irgendwelchen Gründen festgenommen und erkennungsdienstlich behandelt wurden. Ihnen kann es nun passieren, dass sie mit Verbrechern verwechselt werden.
Das Innenministerium versicherte, dass nun unter Hochdruck an der Verbesserung der Datenqualität gearbeitet wird – unter anderem durch den Vergleich der Profile mit den altmodischen Fingerabdrücken.