US-Handelsaufsicht misstraut Intel
Die US-Handelsaufsichtsbehörde FTC hat angekündigt, Intels Pläne zur Gründung eines Joint Ventures mit ST Microelectronics genauer zu prüfen.
So verlangt die FTC jetzt im Rahmen des so genannten ‘Second Request’ von Intel weitere Informationen über das Projekt.
ST Microelectronics und Intel arbeiten seit Mai an der Gründung eines Flash-Speicher-Unternehmens in der Schweiz. Dieses Vorgehen ist offenbar eher ungewöhnlich und hat bei der Aufsichtsbehörde Verdachtsmomente ausgelöst. “Die FTC initiiert das Verfahren eines Second Request sehr selten. Nur bei fünf Prozent aller Fusionen wird ein solches Verfahren durchgeführt. Von diesen Fällen kommt es dann bei der Hälfte zu behördlichen Auflagen”, sagte Howard Morse, Kartellrechtsanwalt bei Drinker Biddle und ehemaliger FTC-Mitarbeiter.
Die geplante Zusammenarbeit der beiden Chipproduzenten würde die Zahl der großen Anbieter im NOR-Speichermarkt von vier auf drei reduzieren, zu denen dann außer Intel nur noch Samsung und AMD in einem Joint Venture mit Fujitsu gehören.
Die NOR-Speichertechnologie wird traditionell aufgrund kurzer Zugriffszeiten vor allem bei Mobiltelefonen verwendet. Allerdings hat sie gegenüber der NAND-Technik an Boden verloren und wird zunehmend als stagnierender Wirtschaftsbereich eingestuft.
Intel hatte mit dem Abschluss des Deals in der zweiten Jahreshälfte gerechnet. Jetzt kommt es jedoch zu Verzögerungen – denn selbst wenn die FTC nach Durchsicht der zusätzlichen Informationen zustimmt, muss Intel noch weitere 30 Tage bis zum endgültigen Abschluss warten.