Bildergalerie: Brennstoffzelle im T-Systems-Rechenzentrum

Konkret wird ein Hot-Module-Modell der MTU-Tochter CFC Solutiosn GmbH eingesetzt, eine flach liegende Tonne, die mit ihren 8 Metern Länge und 2,5 Metern Höhe als kompakt gilt. Das Modul besteht aus drei Komponenten für die Gasaufbereitung, Brennstoffzelle und Stromeinspeisung. Hinzu kommt eine Absorbtionskältemaschine, die die mehr als 400 Grad heiße Abwärme in Kälte zur Kühlung der Serverräume umwandelt. Prinzipiell wäre es auch möglich die Abwärme zusätzlich zum Heizen von Büroräumen zu nutzen.

Mit der Brennstoffzelle, so T-Systems, wolle man einen ersten Schritt hin zu einem Rechenzentrum tun, das unabhängig vom öffentlichen Stromnetz funktioniert, das zudem umweltschonende, erneuerbare Energie nutzt und das so dem Klimawandel Rechnung tragen würde.

Als ökologisch gilt vor allem das aus Futtermais gewonnene Biogas, das aus der Umgebung von München stammt. Die Nähe verhindert lange, energieverschlingende Transportwege. Brennstoffzellen haben im Gegensatz zu Verbrennungsmotoren den Vorteil, dass sie keine Schadstoffe wie Stickoxide oder Schwefelverbindungen, sondern fast ausschließlich ökologisch vergleichsweise harmlosen Wasserdampf emittieren. Das bei der Umwandlung von Biogas in Wasserstoff freigesetzte Kohlendioxid (CO2) entspricht der Menge, die der zu Biogas verarbeitete Futtermais zum Wachsen gebraucht hat. Insofern gilt das Verfahren als CO2-neutral.

Vor allem aber verspricht sich der Betreiber langfristig deutlich niedrigere Energiekosten. So ist der Wirkungsgrad von Brennstoffzellen deutlich höher als der von Verbrennungsmotoren. T-Systems spricht von mehr als 90 Prozent, wenn man thermische und elektrische Wirkung zusammennimmt.

Bernd Kraus, Leiter Business Process Outsourcing bei T-Systems rechnete vor, wie sich der Kostenfaktor Energie bis zum Jahr 2010 für T-Systems auswirken würde, wenn das Unternehmen kein nachhaltiges Energiemanagement betreibe, wie es jetzt im Pilotversuch mit den Biogas-Brennzellen unternommen werde. Danach hatte der Anteil der Stromkosten an den gesamten Ausgaben für den Open-Source-Betrieb im Jahr 2004 noch 29 Prozent betragen. Ohne nachhaltiges Energiemanagement steigt der Kostenanteil für Energie laut Kraus bis zum Jahr 2010 auf 38 Prozent an. Bei Nutzung alternativer Energien soll der Strom hingegen nur mit 20 Prozent der RZ-Kosten ins Gewicht fallen. Weitere Kostenvorteile verspricht die Option, aufgrund einer hausinternen Stromversorgung nur in Ausnahmefälle, oder bei besonders günstigen Preisen auf die öffentliche Stromversorgung zuzugreifen.

Bislang jedoch kostet die Testanlage pro Jahr rund 2,5 Millionen Euro, so dass die Betreiber eine Forschungsförderung von einer Million Euro beantragt haben.


Die Hot-Module-Brennstoffzelle bei T-Systems:
Gesamtwirkungsgrad > 90 Prozent
Elektrischer Wirkungsgrad > 47 Prozent
Thermische Leistung 180 Kilowatt
Elektrische Leistung nutzbar  238 Kilowatt (bei 12k Kilowatt Eigenbedarf der Anlage)
Elektrische Leistung gesamt 250 Kilowatt

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Silicon-Redaktion

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