Chinesischer Datenklau: Abwehrtipps für den Mittelstand
“Chinesische Hacker spionieren Bundesregierung aus”- nach den Schlagzeilen dieser Woche sind auch die letzten Unternehmen in Deutschland aufgewacht: Die Gefahr von Wirtschaftsspionage übers Internet ist eine ganz reale.
Immer mehr Firmen, Behörden und Organisationen fragen sich: Wenn selbst die Bundesregierung ausgespäht werden kann, wie kann ich dann unsere Rechner gegen den Datenklau schützen?
Die Sicherheitsexperten von Utimaco haben daher einen Leitfaden mit Hinweisen, wie eine wirkungsvolle Spionageabwehr aufgebaut werden kann, veröffentlicht. Grundsätzlich gilt, das Netzwerk von innen und außen zu schützen. Dazu braucht es eine Mischung aus leistungsstarken Verschlüsselungs- und IT-Sicherheitslösungen, gepaart mit einem Sensibilisierungsplan und Verhaltensregeln für die Mitarbeiter.
Obwohl die Gefahren durch Hackerangriffe seit Jahren bekannt sind, tut Aufklärung offenkundig weiter Not: Rund 40 Prozent aller deutschen Unternehmen sind nämlich bereits bis Ende 2005 durch kriminelle Angriffe im Wirtschaftsbereich geschädigt worden. Das zumindest war das Ergebnis einer Wirtschaftskriminalitätsstudie von PricewaterhouseCoopers (PwC). Die häufigsten Delikte waren Veruntreuung und Cybercrime. Der finanzielle Verlust aus den verschiedenen Delikten für das betroffene Unternehmen: Rund zwei Millionen Euro.
Wer glaubt, die Sicherheitslage habe sich in den vergangenen zwei Jahren verbessert, irrt: Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) kam in seinem Bericht zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland 2007 zu dem Ergebnis, dass viele Unternehmen zwar behaupteten, der IT-Sicherheit einen hohen Stellenwert einzuräumen. Das Bedrohungsrisiko werde aber nach wie vor als viel zu gering eingeschätzt.
“Kleine und mittelständische Unternehmen sind besonders von der staatlich gelenkten Wirtschaftsspionage betroffen. Der Mensch ist dabei die größte Sicherheitslücke, und daher sollte ein gut durchdachtes Sicherheitskonzept leistungsstarke Sicherheitslösungen und Verhaltensregeln für die Mitarbeiter enthalten”, sagte Sicherheitsexperte Wilfried Karden, der sich bei der Abteilung Verfassungsschutz des Innenministeriums Nordrhein-Westfalen mit dem Thema Wirtschaftsspionage beschäftigt. Seine Behörde bietet einen kostenfreien Online-Test zum Thema Wirtschaftsspionage.