IT-Planung im Falle einer Pandemie
Was hat Vogelgrippe mit Informationstechnologie zu tun? Für einen Konzern wie Roche, der in kürzester Zeit große Mengen von Medikamenten zur Bekämpfung der Krankheit liefern muss, hängt vieles davon ab.
Enge Zusammenarbeit verringert Risiken
Eines der großen Probleme beim Ausbruch der Vogelgrippe im Jahr 2006 war die unzureichende Verfügbarkeit großer Mengen wirksamer Medikamente wie Tamiflu. Mit ausgefeilter Software zur Simulation einer Pandemie – auch hier leistete die Roche Global Informatics ihren Beitrag – konnte inzwischen ein akuter Bedarf von drei Millionen Behandlungseinheiten bei ersten Anzeichen für den erneuten Ausbruch einer infektiösen Krankheit wie der Vogelgrippe errechnet werden, mit dem sich die Wahrscheinlichkeit einer Pandemie nahezu ausschließen lässt. Inzwischen hat Roche der WHO über fünf Millionen Einheiten von Tamiflu geschenkt. Allein um diese Dosis stets wirksam zu halten – die Haltbarkeit liegt derzeit bei fünf Jahren –, wird ein hoher logistischer Aufwand betrieben, für den wiederum Roche Global Informatics zuständig ist.
Experten sind sich einig, dass es keine Frage ist, ob eine Pandemie ausbricht, sondern nur wann und in welchem Ausmaß. “Wir arbeiten aus IT-Perspektive daran, die Auswirkungen einer Pandemie so gering wie möglich zu halten – für die Menschen, die auf unsere Medikamente angewiesen sind sowie für unsere eigenen Mitarbeiter”, erklärt Jennifer Allerton. Die Pandemie-Strategie von Roche geht aber deutlich über die IT-Planung hinaus. Sie umfasst beispielsweise auch die enge Zusammenarbeit mit Regierungen, vor allem der Hochrisikoländer, mit Gesundheitsbehörden und anderen Pharmaunternehmen.