Die Erkenntnis der Forscher im japanischen Kommunikationsministerium, dass das Internet bald an seine Grenzen stoßen wird, ist nicht neu und wird weltweit bearbeitet. Dazu gehört am Rande auch das Aufsetzen des neuen Internet-Protokolls IPv6. In Japan gehen die Forscher jetzt auch handfester an das Thema heran und versuchen an einem neuen Netzwerk zu arbeiten.
Dieses neue Netz soll die physische, neue Basis eines moderneren Internet werden, hieß es laut AP aus Tokio. Yoshihiro Onishi, ein stellvertretender Direktor im japanischen Kommunikationsministerium, will die Begrenzungen des heutigen Netzes durch ein parallel laufendes neues Netz erweitern. Dieses soll im mittelfristigen Parallelbetrieb laufen und nach und nach Teile des weltumspannenden Netzes ersetzen, bis das ganze Internet mit seinen Funktionen auf die neue Technik gehoben sein wird.
Die Zeit, die Yoshihiro Onishi dafür veranschlagte, umfasst etwa 13 Jahre. Die Zeit der “Post-Internet-Network-Ära” setzte er für etwa 2020 an. Japan will sich an den Forschungsarbeiten beteiligen und eigene Ideen anstoßen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Es gehe den Forschern vor allem darum, die absehbaren Probleme des heutigen Netzes bei Qualität und Sicherheit zu beseitigen.
Europa und die USA haben demnach bereits unabhängig voneinander eigene Anstrengungen unternommen, um dasselbe zu versuchen. Die drei großen Industrieregionen der Erde sind damit in einen interessanten Wettstreit getreten. In den USA beispielsweise, werden ebenfalls in 10 bis 15 Jahren erste Ergebnisse erwartet. Japan will den Prozess durch die gezielte Nutzung und staatliche Förderung von Projekten aus der Privatwirtschaft – dies bereits Ende 2007 – beschleunigen. Geldfragen liegen in den USA inzwischen zur Entscheidung beim Kongress. Dieser soll sich entschließen, aus welchem staatlichen Topf die Forschung finanziert werden soll.
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