Interview: Das Mittelstandsgeschäft wächst weltweit am stärksten
Thomas Fell, Geschäftsführer des Bereiches Mittelstand bei IBM Deutschland, spricht im silicon.de-Interview über die aktuellen Herausforderungen für die IT des Mittelstandes.
Die Globalisierung macht vor dem deutschen Mittelstand nicht halt, auch nicht in der IT. Eine Herausforderung wird es daher sein, global integrierte Systeme einzuführen – möglicherweise mit Unterstützung eines weltweit agierenden Partners wie IBM. Ein weiteres wichtiges Thema ist neben der Sicherheit die ‘Green IT’, die Senkung des Energieverbrauchs.
silicon.de: Ist Geen IT nicht eher etwas für Großunternehmen mit riesigen Rechenzentren?
Fell: Nein, das ist auch ein Thema für mittelständische Firmen. Der Marktforscher IDC geht davon aus, dass jeder Dollar, der derzeit in Computer-Hardware investiert wird, noch einmal 50 Cent Energiekosten nach sich zieht. Der Energiebedarf wird so massiv steigen, dass Energie weltweit zur knappsten Ressource wird. Das ist ein Thema, das alle Unternehmen betrifft.
silicon.de: Wofür gibt der deutsche Mittelstand in der IT derzeit am meisten aus?
Fell: Am meisten wird derzeit in die Server-Konsolidierung auf der einen Seite und in die Harmonisierung von Anwendungen auf der anderen Seite investiert – zum Beispiel in die Einführung neuer ERP-Systeme.
silicon.de: Sie sagten, dass IBM seinen Marktanteil im Mittelstandsgeschäft ausbauen will. Wie wollen Sie das erreichen?
Fell: Wenn wir am Marktwachstum partizipieren wollen, stoßen wir mit unserer tradierten Face-to-Face-Mannschaft an Grenzen. Deshalb arbeiten wir intensiv mit Business Partnern zusammen. Wir haben in Deutschland etwa 7000 Business Partner. Einige Business Partner machen sehr viel Umsatz. Wir kooperieren aber auch mit kleineren, lokalen ISVs, um möglichst viele Anwender zu erreichen.
Im Moment laufen auch Marketing-Maßnahmen unter dem Slogan ‘So einfach kann’s sein’, um unsere Produkte zu bewerben. Unser Lösungsportfolio für den Mittelstand – ‘Express Advantage’ – umfasst derzeit etwa 120 Komponenten – Hardware, Software und Services-Komponenten. Die Business Partner können die Komponenten mit eigenen Angeboten kombinieren und vermarkten. Auf diese Weise wollen wir weiter wachsen.