Fachkräftemangel bei Mainframes befürchtet
Anders als die realen Dinosaurier scheinen die Dinosaurier unter den Rechnern nicht vom Aussterben bedroht zu sein.
Das zumindest legt der aktuelle Mainframe Report des Software-Herstellers BMC nahe. Über die Hälfte der Mainframe-Bestandskunden und hier vor allem größere Betriebe sehen wachsenden Bedarf bei den Kapazitäten. Dieser Bedarf werde hauptsächlich von Themen wie Service-orientierten Architekturen (SOA) und Web Services getrieben.
Wenig getan habe sich laut Report jedoch bei den wichtigsten Einsatzbereichen der Mainframes. Nach wie vor kommen die Boliden hauptsächlich da zum Einsatz, wo in großen Mengen unternehmenskritische Daten verarbeitet werden.
“Bei den Unternehmen, die ihre Mainframe-Umgebung verkleinern oder gar ablösen wollen, handelt es sich vornehmlich um Betriebe mit geringer MIPS-Kapazität (Million instructions per second)”, heißt es in einer Mitteilung von BMC. Hohe Hardwarekosten und eine veraltete Wahrnehmung der Architektur waren hier die Hauptgründe, mit denen ein Plattformwechsel argumentiert wurde. Dieses Ergebnis widerspreche laut BMC Analysten-Berichten, wonach die Investments der Independent Software Vendors (ISV) wachstumshemmend seien.
Kunden, die weiterhin auf die Mainframe-Plattform zählen, nennen als die wichtigsten Gründe für ihre Entscheidung ‘Erreichbarkeit, ‘Sicherheit’ und ‘Transaktionsdurchsatz’ des Mainframes. 93 Prozent der Befragten gaben an, dass die Haltbarkeit und Verlässlichkeit die Großrechner zu einer geeigneten Plattform sowohl für alte als auch neue Workloads mache.
Für 74 Prozent der Befragten scheint es zum Mainframe kaum eine Alternative zu geben. Denn sie sehen derzeit kaum eine Möglichkeit, die kritischen Anwendungen erfolgreich auf eine verteilte Plattform migrieren zu können. Etwa die Hälfte der 26 Prozent, die einer derartigen Migration Erfolgschancen zubilligen, geht zudem davon aus, dass sich dadurch auch Kosten einsparen lassen.
Das Thema Fachkräftemangel in beinahe allen Technologiebereichen macht offenbar auch vor den Mainframes nicht halt. So fürchten etwa 40 Prozent der Anwender beim Systems Management für Mainframes stärkeren Wettbewerb um entsprechende Fachkräfte.
Der Software-Hersteller BMC veröffentlicht jährlich die Befragung von Mainframe-Anwendern. “Um herauszufinden, wie BMC das Angebot verbessern kann, ist es am besten, direkt jene zu befragen, die mit den Lösungen arbeiten”, so Ralph Crosb, CTO des Mainframe Service Management Business Unit bei BMC. Die Ergebnisse würden dann wiederum in die Entwicklung neuer Technologien einfließen.