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Künstler nutzen YouTube als Galerie-Ersatz

Der 27-jährige Phil Hansen beispielsweise, abseits seiner Künstler-Karriere als Röntgentechniker in einem Krankenhaus beschäftigt, hat sein Schaffen fast ausschließlich in die virtuelle Welt verlagert. Anstatt seine Werke in einer Galerie auszustellen lässt er sich bei der Arbeit filmen und stellt danach die Videos bei YouTube, MySpace & Co online. Sein berühmtester Clip ‘Bruce‘, in dem er mit bloßen Händen ein Bild der Filmlegende Bruce Lee anfertigt, wurde mittlerweile mehr als drei Millionen Mal online angeschaut.

“Ich habe es nicht in einer Galerie gezeigt. Vielleicht mache ich das noch, aber so hatte ich sehr viel mehr Publicity”, sagt Hansen. Aufgenommen werden seine Videos im Keller seines Bruders. Indem der Künstler den kreativen Prozess festhält und ins Netz stellt, können die Nutzer direkt in Kontakt mit seiner Arbeit treten. Hansen betreibt auch eine eigene Homepage, auf der er sich eine Online-Galerie eingerichtet hat. Parallel dazu installierte er eine Live-Webcam, die seine Arbeit in Echtzeit ins Netz überträgt.

Hansen, der sich ursprünglich auf Fotografie konzentriert hatte, fand diese Form von Kunst irgendwann nicht mehr umfassend genug. Also begann der 27-Jährige mit Videos zu experimentieren und stellte fest, dass der Arbeitsprozess an sich mindestens so viel Bedeutung hatte wie das fertige Kunstwerk selbst. “Ich glaube, dass noch mehr Menschen auf meine Videos aufmerksam werden. So ist unsere Gesellschaft – heute ist alles interaktiver”, erklärt der Künstler. Unlängst forderte Hansen via Internet sogar dazu auf, dass sich Menschen aus aller Welt an seiner Arbeit beteiligen und eines seiner Werke mit ihm gemeinsam gestalten sollten. Bislang gingen bereits rund 600 Antworten auf den Aufruf bei ihm ein.

Phil Hansen ist nicht der erste YouTube-Nutzer mit besonderen Ambitionen und besonderer Popularität. Die Plattform wird aufgrund ihrer weltweiten und immensen Reichweite immer häufiger dazu genutzt, seine eigenen Talente der Öffentlichkeit zu präsentieren und zu schneller Berühmtheit zu gelangen.

Silicon-Redaktion

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