Intel bestätigt Kartellverfahren in Südkorea
Die südkoreanische Fair Trade Commission (FTC) hat nach fast zweijährigen Ermittlungen ein Kartellverfahren gegen Intel eröffnet.
Der Intel-Sprecher Chuck Malloy hat gestern bestätigt, dass sein Unternehmen letzte Woche über die genauen Vorwürfe der südkoreanischen Handelsbehörde informiert worden ist. Einzelheiten über die Anschuldigungen der FTC wollte der Sprecher nicht bekannt geben, außer dass sie sich ausschließlich auf den dortigen Markt beziehen würden.
“Die Ermittlungen sind abgeschlossen und die Ergebnisse wurden dem Entscheidungsgremium präsentiert, das nun über mögliche Sanktionen berät”, erklärt Nah Youg-kuy, ein Vertreter der südkoreanischen FTC. Die südkoreanische Presseagentur Yonhab hat nicht genannte Quellen zitiert, wonach eine Entscheidung schon im Oktober zu erwarten sei.
Südkorea ist nicht der einzige Markt, in dem sich Wettbewerbshüter für die Bedingungen auf dem Chipmarkt interessieren. Ebenfalls in 2005 hatten die japanischen Handelsbehörden ihre Bedenken gegenüber dem Marktgebaren von Intel geäußert. Vor sieben Wochen hatte die EU-Kommission ihre Vorwürfe gegenüber Intel konkretisiert und dem Chiphersteller vorgeworfen, mit illegalen Rabatten den Mitbewerber AMD aus dem Markt drängen zu wollen. In den meisten Fällen unterstützt AMD seinerseits mit Zivilklagen die Bemühungen der Kartellbehörden.
Intel hat immer wieder in allen Verfahren betont, dass seine Geschäftspraktiken fair und legal seien. Intel werde die Anschuldigungen der Südkoreaner anfechten, sagte Mulloy und ergänzte, dass als mögliche Option auf die Beschreitung des Rechtsweges möglich sei.