Barcelona: AMD überlebt mit vier Herzkammern
AMD hat in Barcelona seinen neuen und nach der Stadt benannten Server-Prozessor vorgestellt. Ein wichtiger Schritt für die gesamte Industrie.
Die zweite wichtige Neuerung bei AMDs Barcelona ist die Hardware-Unterstützung für Virtualisierung, eine Technologie, die AMD einst unter dem Codenamen ‘Pacifica’ eingeführt hat und die nun unter AMD-V läuft, wobei ‘V’ für Virtualization steht. Intels Pendant nennt sich VT (Virtualization Technology). Virtualisierung ist besonders im Rechenzentrum von wachsender Bedeutung, zudem existierten hier auch keine physischen Barrieren, so Reger weiter.
“Derzeit”, sagt Reger, “machen wir bei Virtualisierung im x86-Umfeld keinen besonders guten Job.” Daran müsse die Industrie noch weiter feilen. Das Feature ‘Rapid Virtualization Indexing’ wird momentan auf Betriebssystemebene lediglich von Novells Suse Linux Enterprise Server unterstützt.
VMware, derzeit wohl der wichtigste Hersteller von Virtualisierungslösungen, wird das Flaggschiff-Produkt ESX-Server mit der kommenden Version auf das AMD-Feature trimmen, wie Steve Jackson, Director for Strategic Partners bei VMware verspricht. “Entwicklungen in der Hardware machen uns bei VMware jedoch das Leben erheblich leichter”, bekräftigt Jackson. So wolle der Hersteller zusammen mit AMD künftig einen “ultradünnen Hypervisor” in die CPU integrieren.
Eine wichtige Entwicklung der neuen Virtualisierungsfunktionen ist die Tatsache, dass beim Verarbeiten von verschiedenen Instanzen, die Daten, die in einer virtuellen Umgebung gebraucht werden, nicht aus dem Cache gelöscht werden müssen, wenn der Prozessor Aufgaben aus einer anderen virtuellen Umgebung verarbeitet. Das spart Zeit bei der Verarbeitung und erhöhe die Performance virtueller Umgebungen.
Auch für die Zukunft will AMD natürlich die Leistung nach oben schrauben. Mit dem Projekt ‘Fusion’ will der Hersteller nicht nur einen Grafikprozessor in Prozessoren unterbringen. Polster erklärte, dass dieser Schritt jedoch vor allem für Desktop- und Laptop-Modelle interessant werden könne. “Bei Servern spielt Grafik eine untergeordnete Rolle und bei Workstations werden wir weiterhin mit diskreten Grafikkarten leben.”
Dennoch sollen in den nächsten Entwicklungsschritten die hervorragenden Rechenleistungen eines GPU (Graphical Processing Unit) für bestimmte Kalkulationen verwendet werden, wie Guiseppe Amato, Director Technical Marketing bei AMD in Aussicht stellte. Eines Tages, so die Vision, könnte die GPU dann sogar ein Stück weit mit der CPU (Central Processing Unit) verschmelzen.
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