Ericsson setzt neuen Handy-Standard durch
Der schwedische Mobilfunkausrüster Ericsson hat mit ‘U335 WDCMA’ eine neue HSPA-Multimediaplattform vorgestellt. Sie soll das schnelle Übertragungsverfahren des Mobilfunkstandards UMTS erstmals massentauglich machen.
Bislang sind lediglich Computer-Datenkarten sowie hochpreisige Highend-Mobiltelefone mit HSPA ausgestattet. Die Ericsson U335-Plattform kombiniere hohe Uplink-Geschwindigkeiten mit Multimedia-Fähigkeiten zu einem günstigen Preis, heißt es in einer Aussendung des Herstellers.
Mit HSPA werden unter anderem Dienste wie mobiles Fernsehen und mobiles Video-Blogging möglich, die eine hohe Geschwindigkeit sowohl beim Up- als auch beim Downlink benötigen. Ericsson sieht in der U335 ein Flaggschiff des Produktportfolios bei den Multimedia-Plattformen. Sie unterstützt nicht nur höhere Upload-Geschwindigkeiten als ihre Vorgänger, sondern integriert auch verschiedene mobile TV-Standards und fortgeschrittene Multimedia-Fähigkeiten.
“Die U335 ist die erste Plattform, mit der die Massenfertigung der Multimediageräte möglich ist”, sagt Robert Puskaric, Chef der Ericsson Mobile Platforms Unit. “Mobiles Fernsehen über MBMS, DVB-H und Unicast sind ebenso integriert wie hervorragende Foto-, Video- und Musikfähigkeiten. Wir erwarten, dass unsere Kunden auf Basis dieses kostengünstigen Pakets eine Vielzahl attraktiver Geräte bauen werden.” Produkte, die auf der U335-Plattform basieren, werden voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2008 in größeren Stückzahlen verfügbar sein.
HSPA ist die Weiterentwicklung von UMTS. Die Technologie bietet höhere Übertragungsraten und gliedert sich in HSDPA zur Beschleunigung des Downlink und HSUPA für den Uplink. HSDPA soll Downlink-Datenraten von 14,6 Megabit pro Sekunde liefern – zumindest im Labor. Derzeit ist die maximal erreichbare Rate im Realeinsatz 7,2 Megabit pro Sekunde. Die Geschwindigkeit des Uplinks mit HSUPA liegt bei 1,4 Megabit pro Sekunde. In der DACH-Region haben die Mobilfunker ihre Netze zumindest in Teilen bereits mit HSPA ausgerüstet.