Die Dreikern-Prozessoren sollen ab Frühjahr 2008, also zeitnah zum Verkaufsstart der Quad-Core-Modelle für den Desktop, verfügbar sein.
Nach Ansicht von Bob Brewer, dem Vizepräsidenten für Marketing und Strategien bei AMD, ist die Nachfrage nach Vierkern-Prozessoren aktuell eher zurückhaltend. Die meiste Desktop-Software könne die Möglichkeiten von vier Kernen kaum ausnutzen und das beste Wachstum sei sowieso bei Notebooks zu erzielen, bei denen Quad Core bisher keine Rolle spiele. An der Stelle ist der Dreikern-Prozessor als Alternative für diejenigen gedacht, die mehrere Applikationen gleichzeitig laufen lassen wollen und weniger als für eine Quad-Core-CPU bezahlen wollen.
Brewer hat bestätigt, dass der Dreikern-Chip dem Quad Core entspricht, bis eben auf einen aktiven CPU-Kern weniger. Somit kann AMD für diesen Typ fehlerhafte Quad-Core-Prozessoren nutzbar machen, bei denen ein Kern nicht funktioniert. Jeder Produktionsfehler würde sonst eine Vierkern-CPU unbrauchbar machen. Dieses Verfahren, bei dem einzelne Chip-Features für eine preiswertere CPU deaktiviert werden, wurde bereits erfolgreich von Intel und AMD für die Celeron- und Duron-Produktreihen verwendet.
Weitere Vorteile für AMD sind, dass auf diese Art insgesamt mehr Prozessoren aus der Produktion kommen und damit auch mehr Vierkern-CPUs für die lukrativeren ‘Barcelona’-Serverprozessoren zur Verfügung stehen. Und Intel kann bis etwa Ende 2008, wenn mit ‘Nehemiah’ der Native Quad Core bei Intel Einzug hält, kein Konkurrenzprodukt veröffentlichen.
Die Frage ist allerdings, ob das Angebot an Prozessoren mit zwei, drei oder vier Kernen überhaupt benötigt wird, oder eher dazu geeignet ist, die Verbraucher zu verunsichern. Eine Dreikern-CPU, die auf den Cache von vier Kernen zugreifen kann, könnte jedoch im Einstiegssegment den Modellen mit einem Kern mehr ernsthaft Konkurrenz machen.
Entscheidend für den Erfolg bei PC-Herstellern und Verbrauchern wird der Preis für den Dreikern-Phenom sein. Aber genau darüber wollte AMD bisher noch keine Angaben machen.
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