Wenig überraschend erklärte Michael Cunningham, Executive Vice President und General Counsel von Red Hat, dass der Redmonder Konzern einem echten Wettbewerb nach wie vor entgegensteht.Daran ändere auch die jüngste Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs nichts.

“Microsoft verweigert Open-Source-Anbietern weiterhin den Zugriff und die Verwendung von Interoperabilitätsinformationen, die das Unternehmen nun klarerweise zur Verfügung stellen muss. Red Hat ermutigt die Kommission nachdrücklich, die notwendigen Schritte für eine Abhilfe zu unternehmen, die allen Mitbewerbern, einschließlich Open-Source-Anbietern, umfangreichen und gleichberechtigten Zugriff auf Microsofts Interoperabilitätsinformationen bietet”, so Cunningham. “Red Hat glaubt fest daran, dass Wettbewerb – und nicht zweifelhafte Ansprüche zu Patenten oder Geschäftsgeheimnissen – Innovationen vorantreibt und Mehrwert für Verbraucher schafft.”

Am Montag hatte das Europäische Gericht erster Instanz (EuG) das Urteil im Prozess Microsoft gegen die EU-Kommission gesprochen. Mit seinem Spruch schloss sich das EuG der Sichtweise der EU-Kommission an, dass Microsoft durch die Verknüpfung des ‘Windows Media Player’ mit dem Betriebssystem Windows seine beherrschende Stellung auf dem Markt für Betriebssysteme ausnutzt.

Microsoft hatte sich geweigert, so genannte Interoperabilitätsinformationen offenzulegen. Diese sind nötig, um Produkte zu entwickeln, die mit Windows-PCs und -Servern kompatibel sind. Das EuG bestätigte ferner, dass die Innovationstätigkeit der Wettbewerber und die Produktvielfalt zum Nachteil der Verbraucher zurückgegangen sind.

Die EU-Kommission hatte im März 2004 eine Kartellstrafe von 613 Millionen Dollar verhängt. Diese Geldstrafe wurde im Jahr 2006 nochmals um 357 Millionen Dollar erhöht, nachdem Microsoft nach Ansicht der Kommission die mit der Verurteilung verbundenen Auflagen nicht erfüllt hatte.

Silicon-Redaktion

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