100-Dollar-Notebook sucht neue Spender

Auf einer eigens dafür eingerichteten Webseite wirbt Nicholas Negroponte, Gründer und Vorsitzender von One Laptop per Child, für die am 12. November beginnende Spendenaktion. Für 399 Dollar können zwei Exemplare des XO-Notebook bestellt werden, wovon eines an ein Kind in einem Entwicklungsland geliefert und eines an den Besteller.

Laut einem Bericht der New York Times soll diese Aktion bis zum 26. November befristet und nur für US-Amerikaner und Kanadier verfügbar sein. Negroponte erhofft sich damit mehr Aufmerksamkeit für sein Projekt. Von den anfänglich erwarteten Aufträgen von über drei Millionen Laptops konnten bisher nur etwa 250.000 Geräte für Peru und weitere 50.000 für Äthiopien realisiert werden.

Negroponte gestand in diesem Zusammenhang ein, dass es vom Händeschütteln mit einem Staatsoberhaupt bis zum unterzeichenen eines Schecks ein sehr weiter Weg wäre, den er zumindest teilweise unterschätzt habe. Er hat betont, dass bei der Aktion “Spende eines und erhalte eines” das Geben im Vordergrund stehen würde.

Das vom OLPC-Projekt entwickelte XO-Laptop soll mittelfristig nur noch 100 Dollar kosten. Es zeichnet sich durch eine einfache Bedienung, WLAN, einem extrem geringen Energieverbrauch und eine sehr robuste Verarbeitung aus, die den Einsatz auch in sehr abgelegenen Regionen erlaubt. Das XO-Laptop soll dabei in erster Linie bessere Bildungschancen für Kinder in Entwicklungsländern ermöglichen.

Kritiker einer solchen Aktion haben Befürchtungen geäußert, wonach der Verkauf des XO-Laptops in den Industrieländern schlechte Kritiken durch den direkten Vergleich mit dort handelsüblichen Notebooks nach sich ziehen könnte. Eine im August durchgeführte Umfrage bei der eigentlichen Zielgruppe für das XO-Notebook hatte diese Bedenken aufgrund der sehr positiven Reaktionen jedoch wieder zerstreut.

Silicon-Redaktion

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  • Das ganze Projekt ist mir suspekt...
    Vor allem die Fixierung auf 7 jährige Kinder aus Entwicklungsländern ist mir suspekt. Cleveres Geschäftskonzept mit dem Mitleid der Menschen oder steckt Missbrauch dahinter, ähnlich wie bei der katolischen Kirche? Non-profit organization heisst doch nur, dass die Firma keinen Gewinn abwerfen darf, aber nicht, dass die Entwickler um sonst arbeiten. Genauso mit dem Spendengesetz. Eine Organisation ist bereots dann haritativ, wenn mindestens 50% der Spendengelder tatsächlich für Hilfsgüter ausgegeben werden.

    Vor allem.... was soll der ganze Scheiss? Was sollen die Kinder mit dem Gerät anfangen? Was nutzt es ihnen später im Leben, wo sie doch nur von den Kapitallisten der freien Welt ausgebeutet werden für den Ressourcenabbau?

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