Microsoft und Google streiten sich um Facebook

Aller Voraussicht nach strebt Microsoft nur eine fünfprozentige Beteiligung an dem jungen Start-up an. Brancheninsider bewerten diesen Anteilsvorstoß als “strategisches Investment” und verweisen auf den sich radikal zuspitzenden Kampf um die Vorherrschaft im begehrten Online-Werbemarkt. In erster Linie läutet der Softwareriese damit eine weitere Runde im Konkurrenzkampf zum Suchmaschinenbetreiber Google ein.

Obwohl Microsoft dem Vernehmen nach bislang nur einen eher marginalen Anteil anstrebt, macht dieser in Zahlen ausgedrückt rund 300 bis 500 Millionen Dollar aus. Hochgerechnet auf den Gesamtwert von Facebook ergäben sich folglich rund 10 Milliarden Dollar. Bevor dieser Deal allerdings zustande kommt, müsste Microsoft Konkurrent Google ausstechen, der bereits seit längerem sein Interesse an Facebook bekundet hat.

Laut dem Bericht seien die Gespräche zwischen Facebook, Google und Microsoft derzeit noch in einem frühen Stadium, sodass nicht kategorisch auszuschließen ist, dass keines der interessierten Unternehmen zum Zug kommen wird oder gar von seinen Bestrebungen ablässt. Neben finanziellen Aspekten ginge es auch um auszuhandelnde Rahmenbedingungen, die seitens der Interessenten angeboten würden. Das im Februar 2004 von Mark Zuckerberg an der Havard University gegründete US-Start-up stellt für beide Konzerne einen hohen Markenwert dar. Die Community-Seite soll über 40 Millionen aktive Nutzer verfügen, die auf der Plattform ihre eigenen Seiten aufbauen und untereinander kommunizieren.

Rentabel erscheint Facebook auch aufgrund der Option einer Verbindung der bisherigen Internetangebote, die diesen Markt erheblich beleben würde. Vor allem für Microsoft wäre somit eine breitere Basis geschaffen, das Online-Werbegeschäft stärker zu forcieren. Der Konzern unterhält bereits seit einiger Zeit eine Werbepartnerschaft mit Facebook, deren Dauer jedoch nur noch bis 2011 vertraglich fixiert ist und sich bislang nur auf die USA bezieht. Dem Bericht zufolge schloss auch Google im August 2006 ein rund 900 Millionen Dollar umfassendes Abkommen mit dem Online-Video-Portal MySpace und anderen Sites von News Corporation, einem der weltweit größten Medienkonglomerate.

Silicon-Redaktion

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