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Regierungen bei Green IT zu lasch

So sollen die CIOs und die IT-Verantwortlichen der Regierungen bei umweltfreundlicher IT eine Führungsrolle einnehmen. So sei Green IT zwar für Unternehmen nicht zuletzt auch in wirtschaftlicher Hinsicht ein wichtiges Thema, jedoch nehmen Regierungen bei der Regulierung und Überwachung eine Schlüsselposition ein.

Schon jetzt beherrscht das Thema das öffentliche Interesse und Hersteller wie Anwender wenden sich immer mehr dem Thema Umweltschutz zu. Bis zum Jahr 2010 werden jedoch, so prognostiziert Garnter-Analyst Andrea Di Maio, Umweltaspekte in mehr als der Hälfte aller nationalen und regionalen Regierungsorganisationen in Nord-Amerika, Australien und Europa Green IT zu den fünf wichtigsten Management-Themen zählen.

Die Analysten legen Verantwortlichen in Regierungen nahe, eine führende Position im Hinblick auf Green IT einzunehmen, da es sich hierbei um ein auch politisch zunehmend heikles Thema handelt. Daher sollten sich CIOs und IT-Abteilungen in Regierungen auf das sensible Thema vorbereiten. “IT leistet einen Beitrag zu Umweltproblemen, ist aber auch Teil vieler Lösungen”, so Di Maio. Regierungen müssten nun unter beiden Gesichtspunkten handeln. “Denn Green IT führt nicht nur zu neuen Investitionen, sondern verändert auch die Art und Weise, wie IT-Ausgaben verbucht und verwaltet werden.”

Durch die wachsenden Umweltprobleme werde auch der politische Druck stärker. Nicht nur auf die Unternehmen, sondern gerade auf Regierungen. Schließlich sind es öffentliche Stellen, von denen erwartet wird, geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Öffentliche Organisationen, die damit  im Zusammenhang stehen, werden nicht nur die eigenen Vorgaben erfüllen, sondern auch als Beispiel herhalten müssen.

“Viele glauben, dass Green IT allein Sache der privaten Wirtschaft ist. Aber ich glaube, dass Regierungen von diesem Thema viel stärker betroffen sein werden”, ergänzt Maio. Schließlich tragen Regierungen zur Umweltverschmutzung bei, müssen aber gleichzeitig Regeln gegen diese Verschmutzung aufstellen.

So wie auch Unternehmen dieses Thema zu Marketing-Zwecken einsetzen, könnten auch Regierungen ‘politisches Kapital’ aus einer umweltbewussten Selbstdarstellung schlagen. Lokale Verwaltungen erfahren mehr Druck, daher sind auf regionaler oder lokaler Ebene die Verwaltungen oft schon einen Schritt weiter. Schon jetzt bieten viele Gemeinden etwa alternative Energien, oder gewähren bei umweltfreundlichen Projekten Steuervorteile.

Dr. Joseph Reger, CTO von Fujitsu Siemens Computers, erklärte im Gespräch mit silicon.de, dass bereits in vielen öffentlichen Ausschreibungen, zwar nicht explizit grüne Technologien gefordert werden, jedoch Verbrauchswerte und Technologien, die in dieser Richtung zielen. Auch Di Maio prognostiziert, dass sich diese Haltung noch weiter verstärken werde.

Umweltfreundliche IT bedeute laut Gartner meist auch bessere IT. Auch wenn die Anschaffungskosten zunächst höher liegen, so werde durch ein höheres Maß an Automatisierung und Zentralisierung meist der Faktor Betriebskosten abgesenkt. Di Maio glaubt auch einen neuen Trend hin zu Server-based Computing sowie Thin-Client-Architekturen vorhersagen zu können. Auch Open Source könnte von dem Strategiewandel der öffentlichen Hand profitieren. Zunächst werde sich der Bewusstseinswandel nur in den Regionen vollziehen, wo dem Thema ohnehin großer Wert beigemessen wird. Diese regionalen Unterschiede jedoch werden sich im Lauf der Zeit immer weiter angleichen und auch höher gestellte Regierungsorganisationen werden über kurz oder lang umschwenken.

Hier werde es für den CIO wichtig, zu kommunizieren. Warum müssen bestimmte Dinge getan werden, wie und in welcher Reihenfolge? Diese Kommunikation muss nach außen hin wirken, aber auch vor allem intern.

Silicon-Redaktion

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